APA/GEORG HOCHMUTH

Signa-Ermittlungen: Hausdurchsuchungen in Luxemburg

Im Zuge der Ermittlungen um Signa-Gründer René Benko ließ die WKStA am Dienstag Medienberichten zufolge mehrere Hausdurchsuchungen in Luxemburg durchführen. Es soll um ein Tauschgeschäft rund um sechs Signa-Luxusvillen am Gardasee gehen.

Auf Anordnung der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) soll es am Dienstag Hausdurchsuchungen in Büros der Signa in Luxemburg gegeben haben. Das berichteten die "Krone" und das Nachrichtenmagazin "News". Der Zugriff sei über ein Amtshilfeverfahren gemeinsam mit den luxemburgischen Behörden erfolgt. 

Die Hausdurchsuchungen sollen mit dem Projekt "Villa Eden Gardone", Luxus-Villen der Signa am Gardasee, in Zusammenhang stehen. René Benko bestreitet das.

Mutmaßliches Tauschgeschäft um Luxus-Villen

Konkret soll es um einen Deal vom 18. August 2023 gehen, wie neben "Krone" und "News" auch das "Ö1"-Mittagsjournal berichteten. Die nach Benkos Mutter Ingeborg benannte INGBE-Privatstiftung soll für einen Verkaufserlös von 46.323.978,10 Euro Signa-Prime-Aktien an die Signa Holding GmbH verkauft haben - zu einem Zeitpunkt, als es bei letzterer bereits kriselte. Wenige Monate später seien die Aktien durch die Signa-Insolvenz praktisch nichts mehr wert gewesen. 

Ebenfalls am 18. August soll die INGBE-Stiftung der Signa Holding deren Anteile am Projekt "Villa Eden" abgekauft haben. Der Kaufpreis lag laut "News" wiederum bei exakt 46.323.978,10 Euro.

Die Luxus-Villen seien damit in den Besitz von Benkos INGBE-Stiftung übergegangen - just an jenem Tag, an dem die Anteile der INGBE an der Signa Prime zu einem "auffällig hohen Preis" an die Signa Holding gegangen sein sollen.

Absage für 400-Millionen-Finanzierung

Einen Tag zuvor, am 17. August 2023, soll René Benko von einem koreanischen Investor eine Absage für eine 400-Millionen-Euro-Finanzierung bekommen haben. 

Neben René Benko sollen laut den Medienberichten auch der ehemalige Signa-Holding-Geschäftsführer Christoph Stadlhuber und der langjährige Signa-Finanzchef Manuel Pirolt im Fokus der Ermittler:innen stehen. Stadlhuber sei in beide Transaktionen involviert gewesen, Pirolt habe einen der Verträge mitunterzeichnet. Letzterem habe Benko nach der Absage des koreanischen Investors ein Wort mit vier Buchstaben geschrieben: "FUCK".

Von den Hausdurchsuchungen soll sich die WKStA laut der "Krone" Unterlagen zu den Geschäften vom August 2023 versprochen haben.

Benko Anwalt: Kein "strafrechtswidriges Verhalten"

Benkos Anwalt Norbert Wess sagte laut einem Beitrag des "Ö1"-Mittagsjournals am Mittwoch, dass die Vorwürfe bereits bekannt seien und sein Mandant strafrechtswidriges Verhalten bestreite. "Wir werden der Ermittlungsbehörde zeitnah unsere Sicht zu den Vorwürfen zur Verfügung stellen", so Wess laut dem ORF-Beitrag.

Video: Hausdurchsuchungen bei Benko-Villa und Signa

ribbon Zusammenfassung
  • Auf Anordnung der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) soll am Dienstag Hausdurchsuchungen in Büros der Signa in Luxemburg gegeben haben.
  • Das berichteten die "Krone" und das Nachrichtenmagazin "News". 
  • Es soll um ein Tauschgeschäft rund um sechs Signa-Luxusvillen am Gardasee gehen.