APA/ROLAND SCHLAGER

Milliarden-Forderungen an die Signa Development

Mit den heutigen Terminen am Handelsgericht Wien wird das Ausmaß des Schuldenbergs der kollabierten Signa-Gruppe etwas klarer. Bei der Signa Development geht es jedenfalls auch um einen Milliarden-Betrag.

Insgesamt 171 Gläubiger wollen von der Signa Development Selection AG, einer der zwei zentralen Töchter in René Benkos Firmengeflecht, 2,2 Milliarden Euro. 

Nicht einmal die Hälfte anerkannt

Das ergab sich aus der Berichts- und Prüfungstagsatzung am Handelsgericht Wien. Von den Milliarden-Forderungen wurden bislang aber nur 890 Millionen anerkannt, hieß es in einer Aussendung von Sanierungsverwalterin Andreas Fruhstorfer. 

Demnach geht die Sanierungsverwalterin davon aus, dass die Passiva der Signa Development sogar noch steigen könnten. Grund dafür seien bisher noch nicht angemeldete, sogenannte Intercompany-Forderungen. 

Dabei handelt es sich um Schulden innerhalb der Signa-Gruppe. In dem intransparenten Geflecht aus kolpotierten rund 1.000 Tochterfirmen ist es in den vergangenen Monaten bislang nicht gelungen, einen vollständigen Überblick darüber zu erhalten, wie das Geld in den eigenen Reihen geflossen ist. 

"Strukturierter Verkauf" der Immobilien

Wie es weiter heißt, sei der Verkauf von Signa-Immobilien bereits im Gange. Immobilien und Bauprojekte sollen verkauft werden, um die angehäuften Schulden auch bezahlen zu können. 

Der Finanzplan würde engmaschig geprüft und die Sanierungsverwalterin zeigt sich optimistisch, dass "die Finanzierung des operativen Geschäfts gesichert" sei. 

Auch dank des 25-Millionen-Massekredits von Signa-Investor Hans Peter Haselsteiner habe sich die Situation entspannt und man könne deshalb "den strukturierten Verkauf der Immobilien ohne zeitlichen Druck" umsetzen. 

Die Signa Development investiert in Entwicklungsprojekte in Großstädten im deutschsprachigen Raum und Norditalien, wie es auf der Webseite heißt. Dazu zählen Bürogebäude, Wohnanlagen, Gewerbeflächen und Hotels. Zu den Projekten zählt etwa "The Icon" am Wiener Hauptbahnhof, die Parkapartments am Belvedere oder das Werftareal in Korneuburg. 

ribbon Zusammenfassung
  • Mit den heutigen Terminen am Handelsgericht Wien wird das Ausmaß des Schuldenbergs der kollabierten Signa-Gruppe etwas klarer.
  • Bei der Signa Development geht es jedenfalls auch um einen Milliarden-Betrag.
  • Insgesamt 171 Gläubiger wollen von der Signa Development Selection AG, einer der zwei zentralen Töchter in René Benkos Firmengeflecht, 2,2 Milliarden Euro.