"Jack Daniel's"-Chef jammert über Kanadas Alkohol-Boykott

Zwar haben die USA die Strafzölle gegen Kanada für einen weiteren Monat ausgesetzt, der Frust darüber bleibt bei den Nachbarn im Norden jedoch bestehen. Als symbolträchtige Reaktion boykottieren die Kanadier nun Alkohol aus den Vereinigten Staaten, viele Regale wurden bereits geleert.

Den US-Herstellern gefällt das naturgemäß gar nicht. Lawson Whiting, Chef des Jack-Daniel's Produzenten Brown-Forman, beklagt sich lautstark über die Maßnahme. Darüber hatte zunächst die kanadische Tageszeitung "The Globe and Mail" berichtet. Demnach sei die Reaktion Kanadas "schlimmer als Zölle".

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Zwar macht der kanadische Markt nur ein Prozent des Gesamtumsatzes seiner Firma aus, doch Whiting befürchtet Nachahmer unter anderen von Trumps Zollplänen betroffenen Staaten. In Mexiko macht Brown-Forman immerhin sieben Prozent des gesamten Umsatzes.

Den Kanadiern wirf der Firmenboss vor, die Reaktion auf die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump sei "unverhältnismäßig".

Trumps Hin und Her bei Zöllen

Dieser hatte bereits Anfang Februar Zölle gegen Kanada und Mexiko angekündigt, machte damals jedoch nach Gesprächen und "Deals" einen Rückzieher und schob sie nach hinten. In der Vorwoche wurden dann Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus Kanada und Mexiko eingeführt - nur um sie kurze Zeit später erneut weitgehend auszusetzen.

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Trump hatte die Strafabgaben unter anderem damit begründet, dass die beiden Länder nicht genug gegen den grenzüberschreitenden Drogenhandel tun würden. Kanada hatte mit Gegenzöllen in gleicher Höhe reagiert - und mit Boykottmaßnahmen.

Kanadas bisheriger Premier Justin Trudeau erklärte zuletzt, der Zollstreit werde wohl "auf absehbare Zeit" weitergehen. Trotz positiver Signale aus Washington sei ein schnelles Ende des Handelskonflikts nicht in Sicht.