Hartberg-Skandal

Geschäftsführer Hofmann: Rapid macht "keinen Spaß mehr"

10. März 2025 · Lesedauer 3 min

Die Fans von Rapid Wien haben am Wochenende erneut für einen Gewaltexzess gesorgt. Geschäftsführer und einstiger Rapid-"Fußballgott" Steffen Hofmann sorgte mit verharmlosenden Aussagen zunächst für Verwunderung, nun zeigt er sich resignierend: "Langsam macht auch mir Rapid keinen Spaß mehr."

Auf Rapid wird wohl eine saftige Strafe zukommen. Grund dafür sind die Ausschreitungen vor der Bundesligapartie des SK Rapid Wien am Sonntag in Hartberg

Auslöser soll eine Verhaftung bei den Einlasskontrollen gewesen sein. Daraufhin eskalierte die Situation. Vermummte Personen aus dem Auswärtsblock der Rapidler warfen unter anderem Bengalen auf die Exekutive. Die Polizei stürmte den Sektor und setzte Tränengas ein.

Video: Randale von Rapid-Fans in Hartberg

Zunächst sorgte Rapid-Geschäftsführer Steffen Hofmann für Kopfschütteln, er sah "kein Rapid-Problem", das würde überall in Europa passieren. 

Am Tag danach gab er sich im "Krone"-Interview reumütig. "Das kann ich mir sparen. Auch wenn es zwei Seiten gibt, es gibt keine Rechtfertigung für Gewalt", so Hofmann. Er sei jetzt "der Depp, der den Kopf hinhält". 

Hofmann selbst im Block

Denn der einstige "Fußballgott" der Hütteldorfer war mittendrin im Gästesektor, als die Situation völlig außer Kontrolle geriert. Er habe versucht, "die Leute zurückzuhalten" - erfolglos. "Aber wenn die Gegenstände einmal fliegen, bist du machtlos, dann ist es zu spät." 

Ein völlig zerstörter Auswärtsblock, vier Festnahmen und 11 Verletzte - so lautet die Bilanz der unnötigen Gewalt vom Sonntag. Doch Hofmann glaubt, zumindest etwas bewirkt zu haben: "Wäre ich nicht dort gewesen, hätte es wohl kein Spiel gegeben", sagte er der "Krone". 

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Saftige Strafe droht

Die Bundesliga will in Ruhe mehrere Berichte sammeln und sich dann ein besseres Bild vom Sachverhalt machen. Wie ein Sprecher gegenüber der APA bestätigte, ist mit einem Verfahren zu rechnen - ein Urteil vor dem GAK-Heimspiel am Sonntag ist aber unwahrscheinlich.

So oder so droht Rapid eine saftige Geldstrafe. Bis zu 150.000 Euro sind möglich. Alleine wegen Pyrotechnik-Vergehen mussten die Grünweißen in den vergangenen Jahren bereits knapp zwei Millionen Euro Strafe zahlen.

Seit dem Wiener-Derby-Skandal im September 2024 steht Rapid wegen einer Blocksperre unter Bewährung. Das heißt: Bei einer Verurteilung könnte es zu gewissen Blocksperren kommen - auch im berühmt-berüchtigten Block West.

Zusammenfassung
  • Die Fans von Rapid Wien sorgten am Sonntag in Hartberg für Ausschreitungen, die zu einem Polizeieinsatz führten. Dabei wurden vier Personen festgenommen und 11 verletzt.
  • Steffen Hofmann, Geschäftsführer von Rapid, machte zunächst verharmlosende Aussagen, zeigte sich jedoch später reumütig und betonte, dass es keine Rechtfertigung für Gewalt gibt.
  • Rapid Wien droht eine Geldstrafe von bis zu 150.000 Euro, und aufgrund einer bestehenden Bewährung könnten bei einer Verurteilung Blocksperren verhängt werden.