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Kurz-Firma kassierte Honorar von anderer Signa-Tochter

Das Firmenkonstrukt von rund 1.000 Firmen rund um René Benkos Signa-Gruppe ist für Außenstehende kaum durchschaubar. Wohl auch für Geschäftspartner. So soll die Firma von Ex-Kanzler Sebastian Kurz ihre Honorare doch nicht von der Signa Holding bekommen haben, wie zunächst angenommen.

Die SK Management von Ex-Kanzler Kurz stellte ihre Millionen-Honorare doch nicht an die mittlerweile insolvente Signa Holding, sondern an die Signa-Gesellschaft Signa Lima aus, wie ein Sprecher der SK Management am Freitag gegenüber der APA klarstellte.

Die Kurz-Firma hatte 2023 für eine erfolgreiche Investorensuche für die Signa-Firmengruppe der Signa Lima Millionenbeträge verrechnet, davon wurden aber nur 750.000 Euro beglichen, hieß es.

Drei Honorarnoten

Noch am Mittwoch teilte ein Sprecher der SK Management gegenüber PULS 24 und der APA mit, dass es 2023 einen "Auftrag der Signa" gegeben habe - ohne dabei auf die konkrete Gesellschaft einzugehen. Da es sich nun nicht um die insolvente Signa Holding handelt, ist Kurz' Honorar nicht von der Pleite betroffen. 

Mittlerweile wurden drei Honorarnoten von der SK Management an die Signa Lima veröffentlicht. 900.000 Euro wurden für Beratungstätigkeiten im ersten Quartal 2023 fällig, weitere 900.000 Euro für die gleiche Arbeit im zweiten Quartal. Zudem gab es eine Erfolgsbeteiligung an einer 100-Millionen-Investition in die Signa in Höhe von knapp 1,1 Millionen Euro. 

Alle Rechnung wurden am 11. September ausgestellt.

Firmenkonstrukt um die Signa Lima

Benkos Firmenkonstrukt soll rund 1.000 Firmen umfassen. Die Signa Lima hat ihren Namen aus dem NATO-Alphabet. Einige der Tochtergesellschaften sind mit dem Buchstaben des NATO-Alphabets durchnummeriert. 

Mittlerweile heißt die Signa Lima: Signa SFS Austria GmbH. Laut Firmenbuch war sie eine Tochter der Signa Holding, ist seit März 2023 allerdings Tochter der Signa Bravo GmbH & Co. KG. Bei der Signa Bravo ist wiederum die Signa Holding als Kommanditist eingetragen.

Gesellschafter der Signa Bravo ist unter anderem die SUPRA Assets GmbH. Diese ist wiederum Muttergesellschaft der Signa Kilo GmbH und gehört zur Firma Supraholding GmbH & Co. KG, bei der dann die Familie Benko Privatstiftung beteiligt ist. 

Signa-Insolvenz

Am Mittwoch wurde am Handelsgericht Wien ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung über die Dachgesellschaft des Signa-Firmengeflechts des Tiroler Immobilieninvestors René Benko eröffnet.

Die Signa Lima (mittlerweile: Signa SFS Austria GmbH) ist davon nicht direkt betroffen, die Kurz-Firma damit kein Gläubiger der Signa Holding. Benko galt als enge Vertrauensperson von Kurz.

Experten rechnen allerdings mit Folgepleiten bei einigen mit der Dachgesellschaft verbundenen Unternehmen. Am Donnerstag hatte bereits der zur Signa Holding gehörende deutsche Sportartikelhändler SportScheck einen Insolvenzantrag gestellt.

ribbon Zusammenfassung
  • Das Firmenkonstrukt von rund 1.000 Firmen rund um René Benkos Signa-Gruppe ist für Außenstehende kaum durchschaubar.
  • Wohl auch für Geschäftspartner. So soll die Firma von Ex-Kanzler Sebastian Kurz ihre Honorare doch nicht von der Signa Holding bekommen haben, wie zunächst kommuniziert.
  • Die Kurz-Firma hatte 2023 für eine erfolgreiche Investorensuche für die Signa-Firmengruppe der Signa Lima rund 2,4 Mio. Euro verrechnet, davon wurden aber nur 750.000 Euro beglichen.