Benkos Top-Immobilie wird zum Schnäppchen
Mit 118 Metern ist es eines der höchsten Gebäude in der deutschen Bundeshauptstadt: das Upper West am Berliner Breitscheidplatz.
Auf 33 Etagen befindet sich ein Motel-One-Hotel mit 582 Zimmern und tausende Quadratmeter für Büros und Geschäftsflächen. Auch die Signa selbst hat sich eingemietet, Benko soll eine Penthouse-Wohnung mit 650 Quadratmetern genutzt haben, so der "Kurier".
Gebaut wurde das Upper West von einer Tochter der Strabag und ging dann in die Hände der US-Immobilieninvestoren RFR Holding.
-
Mehr lesen: Benko-Ermittlungen - Banken im Fokus
2017 streckte jedoch René Benko seine Fühler nach dem Prestige-Turm aus. Insgesamt 1,5 Milliarden Euro legte die Signa auf den Tisch - für das Upper West und vier weitere Luxusimmobilien.
Upper West steht wieder zum Verkauf
Jetzt, wo innerhalb der Signa das Geld an allen Ecken und Enden zu fehlen scheint, steht das Gebäude wieder zum Verkauf. Der "Kurier" zitiert einen Insider, wonach der Verkauf zu einem Schnäppchen für potenzielle Investoren werden könnte.
Ende 2022 sei die Immobilie in den Signa-Büchern mit 660 bis 700 Millionen Euro bewertet gewesen - jetzt sollen bei einem Verkauf rund 450 Millionen Euro herausspringen.
Video: WKStA ermittelt gegen Benko persönlich
Der Grund für den Verkauf: Führende Kreditgeber wollen in der Regel einen stabilen Eigentümer haben, so der "Kurier". Und wirtschaftlich stabil ist die Signa-Gruppe bekanntermaßen nicht mehr. Die Projektgesellschaft des Upper West ist nämlich noch nicht insolvent, dabei soll es auch bleiben.
Derzeit dürfte die Immobilie mit 300 Millionen Euro verschuldet sein, wie unter anderem die Finanznachrichtenagentur "Bloomberg" berichtete.
-
Mehr lesen: Milliarden-Deal um Benkos KaDeWe-Immobilie
Komplizierte Firmenstruktur
Wie so oft in Benkos Signa gibt es auch rund um das Upper West eine hochkomplexe Firmenstruktur. Die Immobilie gehört der Upper West Immobilien GmbH & Co. KG. Dazu kommen noch sieben Luxemburger Gesellschaften und die Upper West Beteiligungs Holding in Wien. Die gehört wiederum zur Signa Prime Selection AG.
Ein Käufer könnte sich dadurch auch einiges an Grunderwerbssteuer und Gewerbesteuer in Deutschland sparen, wenn es zu einem Verkauf von Gesellschaftsanteilen anstelle der Immobilie kommen sollte.
Die Erlöse aus dem Verkauf gehen - nachdem die Hypothek abgezahlt ist - an die Gläubiger der Signa Prime.
-
Mehr lesen: René Benkos Privatjet wird verkauft
Zusammenfassung
- Derzeit wird intensiv daran gearbeitet, das Tafelsilber der Signa zu Geld zu machen.
- Ein Aushängeschild in René Benkos Immo-Reich ist das Upper West in Berlin. Das soll nun deutlich unter Buchwert den Besitzer wechseln.
- Ende 2022 sei die Immobilie in den Signa-Büchern mit 660 bis 700 Millionen Euro bewertet gewesen - jetzt sollen bei einem Verkauf rund 450 Millionen Euro herausspringen.
- Die Erlöse aus dem Verkauf gehen - nachdem die Hypothek abgezahlt ist - an die Gläubiger der Signa Prime.