Mirabell-Werk schließt: Salzburg verliert seine Mozartkugeln

Die letzten Tage des Mirabell-Werks in Grödig sind angezählt. Nachdem der Süßwarenproduzent Salzburg Schokolade mit Sitz im Flachgau 2021 in die Pleite geschlittert war, hatte im Februar 2022 die in Rumänien ansässige "KEX Confectionery"-Gruppe rund um Julius Meinl V. das Werk in Grödig übernommen.

Der Gruppe eilte nach einer ähnlichen Rettungsaktion ein guter Ruf voraus: Im Jahr 2013 stand der heimische Schwedenbombenhersteller Niemetz kurz vor der Schließung. KEX übernahm das Unternehmen, sanierte es und erweiterte letztlich sogar die Produktion.

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Aus für die letzten 65 Mitarbeiter:innen

Salzburg sollte ein anderes Schicksal ereilen. Bereits im Dezember 2022 wurde ein Teil der Produktion stillgelegt, 25 Mitarbeiter wurden zur Kündigung angemeldet. Als Gründe wurden die stark gestiegenen Kosten für Rohstoffe, Verpackungsmaterialien, Transport und vor allem Energie genannt.

Im Sommer 2024 wurde schließlich bekannt, dass das Mirabell-Werk in Grödig noch in diesem Dezember komplett geschlossen wird: das Aus für die 65 verbleibenden Mitarbeiter:innen.

Als Grund nannte Salzburg Schokolade die stark gestiegenen Rohstoffpreise, das Ende der Zusammenarbeit mit einem der größten Kunden sowie einen viel zu großen Produktionsstandort. Das alles mache "eine langfristige Weiterführung der Produktion wirtschaftlich unmöglich", hieß es nach der Hiobsbotschaft.

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Am 5. Dezember rollt zum letzten Mal eine goldene Mozartkugel durch die Halle in Grödig. Neben diesen wurden zuletzt noch Mozarttaler und Milketten produziert, insgesamt eine Tonne pro Jahr. In besseren Zeiten stellte man für Mondelez noch 12.000 Tonnen Süßwaren her. Nun räumen die letzten Mitarbeiter:innen mit Ende des Monats das Grödiger Werk, das dann für unbestimmte Zeit leer stehen wird. Kaufangebote soll es jedenfalls noch nicht gegeben haben. 

Salzburger Mozartkugel bald aus Polen?

Auch wie es mit dem goldenen Klassiker unter den österreichischen Süßigkeiten weitergeht, ist unklar. Die Rechte an den "Echten Salzburger Mozartkugeln" liegen beim Mega-Konzert Mondelez.

Wie der "Kurier" berichtet, seien neue Produktionsstätten in Polen oder Tschechien im Gespräch. "Wir arbeiten intensiv daran, dass die Produktion der Mirabell-Produkte ohne Unterbrechung weiterlaufen kann. Nach sorgfältiger Prüfung unserer Produktionsmöglichkeiten haben wir in unserem europäischen Netzwerk eine Lösung gefunden", wie das österreichische Management des Unternehmens zitiert wird.

Ein klares Statement sieht anders aus.