Metaller-KV: So stark steigen die Gehälter und Löhne 2025
Über zwei Monate und acht Runden: Nach dem gefühlt ewigen Verhandlungsmarathon im vergangenen Jahr, bei dem die Sozialpartner für die Metaller eine Erhöhung der Ist-Löhne um 8,2 Prozent beschlossen haben, kommen sie dieses Jahr ganz ohne Verhandlung aus.
Denn es wurde direkt ein zweijähriger Abschluss – unter Bedingungen – vereinbart. Basis dafür ist die rollierende Inflation, also die durchschnittliche Teuerung der vergangenen 12 Monate. Da sollen dann noch Aufschläge dazukommen. Nachdem die Inflation im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen ist, fällt damit auch die Erhöhung der Gehälter in der Metaller-Branche geringer aus.
Erhöhungen zwischen 3,3 und 4,8 Prozent
Die rollierende Inflation zwischen Oktober 2023 und September 2024 lag laut Daten der Statistik Austria bei 3,8 Prozent. Deshalb steigen die Grundgehälter um 3,8 Prozent, wie die Sozialpartner am Freitag verkündeten. Das gilt auch für Zulagen und die Einkommen von Lehrlingen.
Für Beschäftigte in weniger personalintensiven Betrieben steigen die Ist-Löhne und -Gehälter um 4,8 Prozent. Auf die rollierende Inflation wird ein Prozentpunkt aufgeschlagen. Das gilt allerdings nicht für alle Betriebe. In Summe werde man Erhöhungen "zwischen 3,3 und 4,8 Prozent haben", sagte Fachverbands-Obmann Christian Knill.
Die Zulage für Nachtarbeit bzw. für die 3. Schicht wird um 8,16 Prozent angehoben. Der neue Mindestlohn liegt bei 2.518,43 Euro. Die Erhöhungen gelten ab 1. November.
Wettbewerbsklausel mit Ausnahmen
Für Unternehmen mit hohem Personalbedarf gibt es – wie schon im Vorjahr – einige Sonderregelungen. Wer besonders hohe Personalkosten hat oder in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage steckt, kann die Gehaltserhöhung reduzieren. Dort steigen die Ist-Löhne und Gehälter um 3,3 beziehungsweise 4,05 Prozent.
PRO-Ge-Bundesvorsitzender Reinhold Binder spricht von einer "besonderen Situation" aufgrund der wirtschaftlichen Lage. Es sei ein "Gesamtpaket", das einerseits ein rasches Ergebnis ermöglichte, aber auch gleichzeitig ein "Kraftakt" gewesen sei.
Für die Gewerkschaft sei wichtig, "dass die Industrie ein attraktiver Arbeitgeber ist", sagte GPA-Bundesgeschäftsführer Karl Dürtscher. Der Sozialpartnerschaft sei es gelungen, "auch in schwierigen Zeiten zu Lösungen zu kommen". In Anbetracht der wirtschaftlichen Situation sei es für ihn ein "akzeptabler Abschluss".
Video: Rückblick auf die Metaller-Verhandlungen 2023
Zusammenfassung
- Nach Monster-Verhandlungen im vergangenen Jahr kommen die Metaller wegen eines zweijährigen Abschlusses ganz ohne öffentliches Feilschen aus.
- Nun steht fest, wie stark die Gehälter und Löhne steigen.
- In Summe werde man Erhöhungen "zwischen 3,3 und 4,8 Prozent haben", sagte Fachverbands-Obmann Christian Knill.