WIFO-Chef Felbermayr: "Eskalation mit USA vermeiden"
Der Chef des Wirtschaftsforschungsinstitutes (WIFO), Gabriel Felbermayr, betonte bei der Pressekonferenz, dass die USA in den vergangenen Jahren ein noch wichtigerer Handelspartner für Österreich und die EU geworden ist.
Allein durch die Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffskriegs in der Ukraine sind die USA als Absatzmarkt und für Gasimporte unerlässlich.
Europa in "schwächerer Position" gegenüber USA
Gleichzeitig ist Europa in einer deutlich schwächeren bilateralen Verhandlungsposition, durch das schwache Wirtschaftswachstum. Ein "Zollkrieg" würde die wirtschaftliche Erholung in der EU deutlich drücken.
Zuletzt ist Europa aufgrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine auch sicherheitspolitisch stärker abhängig von den USA geworden. In dieser Situation sei eine Eskalation mit den USA auf jeden Fall zu vermeiden, warnte Felbermayr.
Felbermayr: USA-Abhängigkeit stärker als vor 8 Jahren
In diesem Sinne plädierte er für ein stärkeres österreichisches Engagement in Europa und der EU. Der europäische Binnenmarkt sei eine große Chance für eine Konjunkturerholung und auch eine Stärkung Europas gegenüber den USA.
Deutsche Ampel-Krise "zur Unzeit"
Die deutsche Regierungskrise bereitet Felbermayr Sorgen. "Wir bräuchten gerade in einer Situation, wo uns aus USA mehr Ungemach droht, eine starke Bundesregierung in Berlin, jetzt kriegen wir paar Monate Wahlkampf, das kommt zur Unzeit", so der WIFO-Chef.
Dass es zum Bruch in der Ampel-Koalition kommen musste, war auch für Felbermayr unausweichlich. Es sei klar gewesen, "dass Ampel nicht mehr arbeitsfähig ist", sagte er. "Aber es wäre besser, die hätten schon vor einem Jahr die Scheidungsurkunde unterzeichnet", so Felbermayr trocken.
Zusammenfassung
- Der Chef des Wirtschaftsforschungsinstitutes (WIFO), Gabriel Felbermayr, betonte bei der Pressekonferenz, dass die USA in den vergangenen Jahren ein noch wichtigerer Handelspartner für Österreich und die EU geworden ist.
- Allein durch die Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffskriegs in der Ukraine sind die USA als Absatzmarkt und für Gasimporte unerlässlich.
- Gleichzeitig ist Europa in einer deutlich schwächeren bilateralen Verhandlungsposition, durch das schwache Wirtschaftswachstum.
- Ein "Zollkrieg" würde die wirtschaftliche Erholung in der EU deutlich drücken.
- In dieser Situation sei eine Eskalation mit den USA auf jeden Fall zu vermeiden, warnte Felbermayr.