Inflation im Juli bei 7,0 Prozent

Die Inflation in Österreich lag im Juli bei 7,0 Prozent. Damit schwächt sie sich zwar ab, ist im Vergleich mit anderen Ländern in der EU aber weiterhin hoch.

Im Juni lag die Inflation noch bei 8,0 Prozent, im Jänner lag sie sogar noch bei 11,2 Prozent. Der Trend setzt sich also langsam, aber doch fort.

Mit 7,0 Prozent handelt es sich um den niedrigsten Wert seit März 2022.

Inflation im JuliPULS 24

Entwicklung der Inflation - Veränderung im Jahresabstand in Prozent

Staatsunterstützungen halten Inflation hoch

In Österreich wurde, "im Vergleich zu anderen Ländern in der Eurozone, weniger auf preissenkende Maßnahmen gesetzt", analysiert Ökonomin Heike Lehner im PULS 24 Interview. Als solche nennt sie etwa einen Gaspreisdeckel. Es sei dagegen vermehrt die Gesamtbevölkerung unterstützt worden. Daraus würden sich die Unterschiede zu anderen Ländern ergeben. 

Nach dem europaweit einheitlichen HVPI (Harmonisierter Verbraucherpreisindex) liegt die Inflation laut Eurostat in Deutschland bei 6,5 Prozent. Spitzenreiter sind aber etwa Belgien (1,7), Luxemburg (2,0) und Spanien (2,1 Prozent).

Entspannung an den Zapfsäulen

Eine Entspannung im Vergleich zu Juli 2022 zeigte sich insbesondere an den Zapfsäulen und für jene, die mit Heizöl heizen. Diesel und Superbenzin vergünstigten sich jeweils um fast ein Viertel, Heizöl wurde im Jahresvergleich um 30 Prozent günstiger.

Auch die Preisentwicklung bei Strom (rund -7 Prozent) wirkte stark dämpfend auf die Inflation. Gas blieb hingegen mit einem Preisanstieg von über 80 Prozent im Vergleich zu Juli 2022 weiterhin der stärkste Preistreiber.

Kosten für Wohnen wichtigster Treiber der Inflation

Die Mieten stiegen im Juli durchschnittlich um fast 8 Prozent. Der Anstieg der Preise für Wohnung, Wasser und Energie von im Schnitt 11 Prozent habe die Inflationsrate deutlich beeinflusst und sei der wichtigste Treiber der Teuerung im Jahresabstand geblieben, so die Statistik Austria.

Keine Besserung war für die Verbraucherinnen und Verbraucher auch in den Supermärkten oder in Lokalen in Sicht. In Restaurants und Hotels erhöhten sich die Preise durchschnittlich um rund 12 Prozent. Auch die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke stiegen im Schnitt um 10,5 Prozent und damit deutlich höher als die Gesamtinflation.

Milch, Käse und Eier verteuerten sich im Juli um 8 Prozent, Gemüse um fast 13 Prozent. Die Preise für Brot und Getreideerzeugnisse stiegen durchschnittlich um 13,5 Prozent. Fleisch kostete um 8 Prozent mehr, Obst um fast 6 Prozent. Auch bei Limonaden (rund +12 Prozent) und Kaffee (+8,5 Prozent) zogen die Preise an.

Weit enfternt vom Zwei-Prozent-Ziel

Die für Eurozonen-Vergleiche ermittelte Harmonisierte Inflationsrate (HVPI) für Österreich betrug im Juli ebenfalls 7,0 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt eigentlich eine Inflation von 2 Prozent als Optimalwert für die Wirtschaft im Euroraum an. Insgesamt zeigt sich aber ein Rückgang der Teuerung. Im Juni hatte die Inflationsrate in Österreich laut Statistik Austria noch 8,0 Prozent betragen.

Als Hauptpreistreiber im Vergleich zum Vormonat Juni erwiesen sich saisonbedingt Pauschalreisen (+13,0 Prozent). Preisdämpfend wirkten hingegen die Ausgaben für Bekleidungsartikel, deren Preise aufgrund des Sommerschlussverkaufs durchschnittlich um 11 Prozent fielen.

 

ribbon Zusammenfassung
  • Die Inflation in Österreich lag im Juli bei 7,0 Prozent. Damit schwächt sie sich zwar ab, ist im Vergleich mit anderen Ländern in der EU aber weiterhin hoch.
  • Im Juni lag die Inflation noch bei 8,0 Prozent, im Jänner lag sie sogar noch bei 11,2 Prozent.