APA/GEORG HOCHMUTH

Handels-KV: Proteste am Black Friday angekündigt

Weiter zähes Ringen um Handels-KV: In den Verhandlungen zu einem neuen Kollektivvertrag (KV) für die mehr als 430.000 Angestellten im Handel gibt es weiter keine Einigung auf ein Gehaltsplus. Denn auch die vierte Verhandlungsrunde ging Donnerstagabend ohne Ergebnis zu Ende. Die Gewerkschaft GPA kündigte nun Proteste an.

„Wir werden nun, wie schon angekündigt, zu Kundgebungen am Freitag, den 29.11. und Samstag, den 30.11. aufrufen und auch alle Menschen, die sich solidarisch mit den Handessangestellten erklären, einladen, uns zu unterstützen. Wir haben aber auch noch weitere Maßnahmen in der Schublade“, so der Vorsitzende des Wirtschaftsbereichs Handel Martin Müllauer nachdem auch die vierte Verhandlungsrunde am Donnerstag kein Ergebnis brachte. 

Die Störaktion würde damit auf den besonders für Weihnachtseinkäufe genutzten Black Friday kommende Woche fallen. 

"Lassen Sie sich überraschen" 

Welche Protestmaßnahmen die Gewerkschaft GPA in einer Woche ergreifen könnte, wollten die Arbeitnehmervertreter am Mittwoch nicht verraten. "Lassen Sie sich überraschen", so Müllauer.

"Leider haben sich die Arbeitgeber nicht bewegt und beharren auf ihrem Letztangebot. Das ist einfach zu wenig", erklärte die Chefverhandlerin der GPA, Veronika Arnost, in einer Aussendung. Das Angebot der Arbeitgeber biete keinerlei Sicherheit für eine nachhaltige Gehaltsentwicklung.

"Scheiterte an Details" 

"Wir hatten lange, wertschätzende Gespräche, doch die Arbeitnehmervertreter:innen sind leider immer noch nicht bereit, die Realität zu akzeptieren. Sie fordern weiter einen Abschluss, der sich angesichts der konjunkturellen Situation für die Handelsbetriebe einfach nicht ausgeht", erklärte Arbeitgebervertreter Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel. Gescheitert sei ein Abschluss am Donnerstag "letztlich an Details".

Die Arbeitnehmer forderten zuletzt ein Gehaltsplus für 2025 von 4,3 Prozent, reduzierten die Forderung am Donnerstag jedoch auf 3,9 Prozent. Die Arbeitgeber bieten einen Zweijahresabschluss mit zuerst 3,1 Prozent und ein Jahr später ein halbes Prozent über der Inflation an - allerdings nur, wenn die dann relevante Teuerungsrate unter zwei Prozent liegt.

Video: Umsatzeinbrüche im Handel

ribbon Zusammenfassung
  • Weiter zähes Ringen um Handels-KV: In den Verhandlungen zu einem neuen Kollektivvertrag (KV) für die mehr als 430.000 Angestellten im Handel gibt es weiter keine Einigung auf ein Gehaltsplus.
  • Denn auch die vierte Verhandlungsrunde ging Donnerstagabend ohne Ergebnis zu Ende.
  • Die Gewerkschaft GPA kündigte nun Proteste an.