Fat Cat DayAPA/AFP/Mladen ANTONOV

"Fat Cats": Diese Topmanager verdienen mittleres Jahresgehalt in Tagen

Am Montag, dem 8. Jänner 2024, verdienten die Vorstandsvorsitzenden der großen, börsennotierten Unternehmen das Median-Jahreseinkommen eines typischen Beschäftigten. Das sind Österreichs "Fattest Cats".

Am Montag ist "Fat Cat Day". Also jener Tag, an dem Österreichs Spitzenmanager so viel verdient haben wie ein typischer Beschäftigter im ganzen Jahr.

Im Durchschnitt brauchten die Vorstandsvorsitzenden damit nur fünf Tage, um das Median-Jahreseinkommen (rund 36.000 Euro) eines Beschäftigten in Österreich zu erreichen. Unter Berücksichtigung von Feiertagen und Wochenenden kam die Arbeiterkammer (AK) Wien damit laut ihren Berechnungen auf den 8. Jänner 2024

Bawag-Chef ist "fattest cat"

Unter den Top-20 ATX-Vorstandsvorsitzenden erreichte der Bawag-Chef Anas Abuzaakouk den "Fat Cat Day" heuer als erster. Mit einem Gehalt von rund 9,4 Mio. Euro im Jahr 2022 dauerte es für ihn laut AK 1,2 Arbeitstage, das mittlere Jahreseinkommen eines österreichischen Beschäftigten zu verdienen.

Bawag-Chef Anas AbuzaakoukAPA/HERBERT NEUBAUER

Bawag-Chef Anas Abuzaakouk

Den zweiten Platz belegte der Vorstand des Kartonherstellers Mayr Melnhof, Peter Oswald. Seine Jahresvergütung 2022 betrug 5,6 Mio. Euro. Er brauchte zwei volle Arbeitstage für die Erreichung des Medianeinkommens.

Mayr Melnhof-Chef Peter Oswald.APA/GERT EGGENBERGER

Mayr Melnhof-Chef Peter Oswald.

Den dritten Platz belegte Voestalpine-Chef Herbert Eibensteiner mit einer Jahresgage von 4,5 Mio. Euro. Eibensteiner musste demnach heuer gerade einmal 2,5 Tage für das Medianeinkommen arbeiten.

Voestalpine-Konzernchef Herbert EibensteinerAPA/HELMUT FOHRINGER

Voestalpine-Konzernchef Herbert Eibensteiner 

Weiblicher Vorstandsvorsitzende brauchte 24 Tage 

Schlusslicht der Top 20 ATX-Chefs bildete Radka Doehring, die seit Mai die Immofinanz leitet. Obwohl sie 2022 nur acht Monate die Position als Vorsitzende innehatte, verdiente auch sie nach nur 24 Tagen und 10 Stunden das Jahres-Medianeinkommen der österreichischen Beschäftigten.

AK forderte "angemessenes" Verhältnis zwischen Vorstands- und Belegschaftsgehältern

Jährlich sorgt der "Fat Cat Day" für viel Kritik. Die AK forderte heuer etwa ein "angemessenes" Verhältnis zwischen Vorstands- und Belegschaftsgehältern. Darüber hinaus sei es notwendig, Managergehälter auch an die Erreichung ökologischer und sozialer Ziele zu koppeln.

Aus Sicht der AK sollte zumindest ein Drittel der Vergütungskomponente Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigen. Auch die Transparenz der Vorstandsvergütung müsse gesteigert werden, etwa indem die Vergütungsberichterstattung für börsennotierte Unternehmen vereinheitlicht wird.

Unterdes konnte die Industriellenvereinigung (IV) dem ausgerufenen "Fat Cat Day" wenig abgewinnen. Die AK schüre eine Neiddebatte und würde die Manager "an den Pranger stellen", hieß es in einer Aussendung am Montag.

Simone Hudelist, Betriebswirtin bei der AK Wien, über den "Fat Cat Day". 

ribbon Zusammenfassung
  • Am Montag ist "Fat Cat Day". Also jener Tag, an dem Österreichs Spitzenmanager so viel verdient haben wie ein typischer Beschäftigter im ganzen Jahr.
  • Im Durchschnitt brauchen die Vorstandsvorsitzenden damit nur fünf Tage, um das Median-Jahreseinkommen (rund 36.000 Euro) eines Beschäftigten in Österreich zu erreichen. Wenn man Feiertage und Wochenende berücksichtigt, kommt die Arbeiterkammer (AK) Wien d
  • Die "Fattest Cat" in Österreich brauchte unter zwei Tagen, um das Median-Jahresgehalt eines typischen Beschäftigen zu erreichen.
  • Die Arbeiterkammer Wien forderte ein "angemessenes" Verhältnis zwischen Vorstands- und Belegschaftsgehältern.
  • Unterdes konnte die Industriellenvereinigung (IV) dem ausgerufenen "Fat Cat Day" wenig abgewinnen.