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Hunderte Tote nach Wahl in Mosambik

Die Zahl der Menschen, die bei Protesten nach der Präsidentenwahl in Mosambik ums Leben gekommen sind, ist nach Angaben der zivilgesellschaftlichen Organisation Plataforma inzwischen auf 303 gestiegen. Das teilte die Organisation am Mittwoch, dem Tag der Vereidigung von Daniel Chapo zum Präsidenten des südostafrikanischen Landes auf der Plattform X mit.

Chapo versprach bei der Vereidigungszeremonie in der Hauptstadt Maputo am Mittwoch, er werde all seine Energie darauf verwenden, "die nationale Einheit zu verteidigen, zu fördern und zu festigen". Seit der Wahl im Oktober kam es in Mosambik immer wieder zu Demonstrationen und Unruhen, die teilweise in Ausschreitungen und Gewalt endeten. Sie eskalierten nochmals, als der Verfassungsrat im Dezember die Wahl Chapos mit 65 Prozent der Stimmen zum neuen Präsidenten bestätigte.

Chapo gehört der Regierungspartei Frelimo an, die seit 1975 die ehemalige portugiesische Kolonie regiert. Erst seit 1994 finden in dem Land mit etwa 35 Millionen Einwohnern regelmäßige Wahlen statt.

Oppositionsführer Venâncio Mondlane, der in der vergangenen Woche aus dem Exil zurückkehrte und das Wahlergebnis als manipuliert zurückgewiesen hat, hat seine Anhänger zu friedlichem Protest aufgerufen.

Das UNO-Menschenrechtsbüro hatte sich am Dienstag tief besorgt über die anhaltenden Spannungen in Mosambik geäußert und für volle Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit plädiert. Gleichzeitig wurde zu einer friedlichen Lösung des Streits um das Wahlergebnis und zur Deeskalation aufgerufen.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach der Präsidentenwahl in Mosambik sind bei Protesten 303 Menschen ums Leben gekommen. Die Vereidigung von Daniel Chapo, der mit 65 % der Stimmen gewählt wurde, fand am Mittwoch statt.
  • Chapo versprach, die nationale Einheit zu fördern, während der Oppositionsführer Venâncio Mondlane das Wahlergebnis als manipuliert ablehnt und zu friedlichem Protest aufruft.
  • Die UNO zeigt sich besorgt über die anhaltenden Spannungen und fordert die Einhaltung der Versammlungsfreiheit sowie eine friedliche Lösung des Konflikts.