Deutscher Ökonom Lars Feld lehnt Kocher-Nachfolge als IHS-Chef ab
Der ehemalige Chef der deutschen Wirtschaftsweisen war im Sommer zum neuen wissenschaftlichen Leiter des Instituts designiert worden. Nun sagte er ab und bleibt Professor an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, wie auch das IHS bestätigte.
In einem Mail an Journalisten, aus dem die Online-Ausgaben mehrerer Zeitungen zitieren, ortet Feld am IHS "gewisse Notwendigkeiten zur Umstrukturierung". Das Institut müsse vor allem im finanzwissenschaftlichen Bereich, dem Kernbereich von Felds Forschungsinteressen, deutlich gestärkt werden. Dies würde erhebliche Anstrengungen erfordern, "nicht ohne Querelen ablaufen und zu Belastungen führen." Außerdem wird die Änderung der Grundfinanzierung durch die Österreichische Nationalbank (OeNB) angeführt.
Abhängigkeit von Geldgebern
Eine Rolle habe auch gespielt, dass die Institute in Österreich stärker von ihren Geldgebern abhängen seien als jene in Deutschland, wo eine unabhängige Gesellschaft wie die Leibniz-Gemeinschaft die Mittel vergibt. Das erfordere "kontinuierliche, im Umfang stärkere Anstrengungen der Leitungen der Institute, ihre Unabhängigkeit zu sichern", insbesondere im Hinblick auf die Wahrnehmung durch die Öffentlichkeit. "Insgesamt", so Feld, "wäre der Wechsel nach Wien also nicht ohne Risiken."
Die IHS-Chefstelle ist seit dem Wechsel Kochers als Arbeitsminister in die Regierung vor rund einem Jahr vakant.
Zusammenfassung
- Der deutsche Ökonom Lars Feld tritt doch nicht die Nachfolge von Martin Kocher als Chef des Instituts für Höhere Studien (IHS) an.
- Der ehemalige Chef der deutschen Wirtschaftsweisen war im Sommer zum neuen wissenschaftlichen Leiter des Instituts designiert worden.
- Nun sagte er ab und bleibt Professor an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, wie auch das IHS bestätigte.
- In einem Mail an Journalisten, aus dem die Online-Ausgaben mehrerer Zeitungen zitieren, ortet Feld am IHS "gewisse Notwendigkeiten zur Umstrukturierung".
- Das Institut müsse vor allem im finanzwissenschaftlichen Bereich, dem Kernbereich von Felds Forschungsinteressen, deutlich gestärkt werden.
- Eine Rolle habe auch gespielt, dass die Institute in Österreich stärker von ihren Geldgebern abhängen seien als jene in Deutschland, wo eine unabhängige Gesellschaft wie die Leibniz-Gemeinschaft die Mittel vergibt.