APA/ROLAND SCHLAGER

Spesenaffäre

Bericht: Strache gab 90.000 Euro FPÖ-Gelder für Urlaube aus

14. Apr. 2025 · Lesedauer 2 min

Der ehemalige FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache soll Parteigelder zur Überwachung der Ex-Frau, für Feiern, Zigaretten, Urlaube und Reinigungskräfte veruntreut haben, wie es in einem Behördendokument heißt.

Im Verfahren rund um die "Spesenaffäre", wobei Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) und sein damaliges Umfeld im Verdacht stehen, private Ausgaben mit Parteigeldern finanziert zu haben, gibt es laut "Spiegel"- und "Standard"-Recherchen neue Details. 

Die Ermittler konnten nun rekonstruieren, welche Beträge für welchen Zweck veruntreut wurden. Die Schadenssumme soll sich auf eine Höhe von 1.065.803,64 Euro belaufen, wie die "Spiegel" und "Standard" aus einem Behördendokument zitieren. 

Zigaretten, Überwachung, Miete und Kindermädchen 

Das Geld wurde für Verschiedenes aufgewendet. 3.225,28 Euro etwa für "Zigaretten und Süßigkeiten", 90.225,64 Euro für "Urlaube" und 198.413,36 Euro für die "Reinigungskraft". Besonders pikant: Strache soll seine erste Frau observiert haben und für die "Überwachung" dieser 9.564 Euro verwendet haben. 

Aufgeführt werden auch Umbau einer Wohnung, Mietzahlungen, Salär eines Kindermädchens, Taxifahrten, Friseur und Kleidung, Handys und Telefonkosten, Apothekenrechnungen, Restaurantbesuche, eine Versicherung, Gutscheine und Geschenke, Feiern, Ausgaben für die Familie sowie "Strafen Fahrzeuge". Er soll also scheinbar auch Parteigelder für Geldstrafen für Geschwindigkeitsübertretungen und Gebühren fürs Falschparken verwendet haben. 

Mehrere Quellen 

Die Parteigelder sollen von der Wiener Landespartei, dem freiheitlichen Parlamentsklub und dem Wiener Rathausklub stammen. Auch Dominik Nepp, seines Zeichens FPÖ-Spitzenkandidat für die Wien-Wahl am 27. April, wird als Beschuldigter geführt. 

Strache selbst beteuerte gegenüber dem "Spiegel" seine Unschuld. Den Ex-FPÖ-Chef haben mehrere Personen aus seinem Umfeld, etwa Mitarbeiter:innen oder Sicherheitsleute, belastet. Noch im April könnte ein "Abschlussbericht" zum Verfahren vorgelegt werden, was eine Vorstufe zu einem möglichen Prozess sein könnte. 

Video: Strache will in die Wiener Politik

Zusammenfassung
  • Der ehemalige FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache soll Parteigelder zur Überwachung der Ex-Frau, für Feiern, Zigaretten, Urlaube und Reinigungskräfte veruntreut haben, wie es in einem Behördendokument heißt.
  • Die Ermittler konnten nun rekonstruieren, welche Beträge für welchen Zweck veruntreut wurden.
  • Die Schadenssumme soll sich auf eine Höhe von 1.065.803,64 Euro belaufen. 
  • Die Parteigelder sollen von der Wiener Landespartei, dem freiheitlichen Parlamentsklub und dem Wiener Rathausklub stammen.
  • Auch Dominik Nepp, seines Zeichens FPÖ-Spitzenkandidat für die Wien-Wahl am 27. April, wird als Beschuldigter geführt.