Klemens HallmannHallmann Holding International Investment GmbH

Nächste Insolvenz

Anklage, Firmenpleite: Es rumort bei Immo-Milliardär Hallmann

11. Apr. 2025 · Lesedauer 4 min

In der Unternehmensgruppe von Immobilien-Investor Klemens Hallmann rumort es. Nun hat auch seine Bauträger-Firma Süba AG Insolvenz angemeldet. Schuld sei das "toxische Marktumfeld", hieß es. Doch Hallmann muss sich auch mit strafrechtlichen Vorwürfen auseinandersetzen.

Erst vor wenigen Tagen teilte die Immobiliengruppe von Investor Klemens Hallmann mit, dass man sich neu aufstellen müsse. "Wir möchten nicht nur auf äußere Umstände reagieren, sondern proaktiv eigene Wege gehen", so Hallmann. 

Mit seiner Hallmann Holding International Investment GmbH hält er nationale und internationale Beteiligungen in unterschiedlichen Branchen. Aber auch in der heimischen Immobilienlandschaft ist er prominent vertreten. 

Während es unter der Woche hieß, dass man den Bereich Neubau künftig zurückfahren will, folgte am Freitag die Meldung: Seine Bauträger-Firma, die Süba AG, ist pleite. Das Unternehmen hat am Freitag beim Handelsgericht Wien ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Ziel ist eine "nachhaltige Restrukturierung für den Fortbestand", teilte die Süba mit. 

"Toxisches Marktumfeld"

Das "toxische Marktumfeld der vergangenen Jahre" habe die Immobilienwirtschaft stark unter Druck gesetzt, was auch negativ auf die Entwickler abgefärbt habe. Das gestiegene Zins- und Inflationsniveau, deutlich höhere Baukosten und schärfere regulatorische Vorgaben, beispielsweise durch die KIM-Verordnung, hätten die Rahmenbedingungen erschwert, so das Unternehmen.

Dennoch gebe es bereits erste Signale für eine Entspannung am Markt - so seien Zinsen und Inflation bereits zurückgegangen. "Die Vorzeichen für eine positive Wende in der Immobilien- und Baubranche stehen gut", schreibt die Süba.

Nächste Pleite in der Firmengruppe

Die Süba AG gehört seit 2018 alleine zu Hallmanns Holding-Gesellschaft. Laut Firmenwebseite hat die Firma mehr als 300 Projekte umgesetzt, ist seit über 40 Jahren am Markt tätig und hat aktuell mehr als 35 laufende Projekte. Dazu kommen Niederlassungen in Ungarn und Deutschland. 

Es ist aber nicht die erste Pleite in der Firmengruppe. Erst vor wenigen Monaten hatte die Tochter Süba Bau- und Projekterrichtungs GmbH Insolvenz angemeldet.

Keine Haftungen

Die Hallmann Holding teilte am Freitag in einer Aussendung mit, dass sie in keinem Haftungsverhältnis zur Süba AG stehe und als Aktionärin "nicht in die Projektentwicklungen und laufende Geschäftsaktivitäten der Süba AG oder anderer Unternehmensbeteiligungen eingebunden" sei. Der Vorstand der Süba sei weiters weisungsfrei und "für sämtliche Geschäftsaktivitäten alleinig verantwortlich". 

Wie es um die Finanzen der Holding steht

Zahlen aus dem Jahresabschluss 2023 zeigen, dass die Holding-Gesellschaft von Hallmann zum 31. Dezember 2023 ein Eigenkapital von 403 Millionen Euro aufweist. Dem gegenüber stehen Forderungen in Höhe von rund 127 Millionen Euro und Verbindlichkeiten von etwa 106 Millionen Euro. Die seien mit Hypotheken und Wertpapieren besichert, so Gerald Zmuegg von Zmuegg & Partner - FinanzInsider für KMU.

Aus der Konzernbilanz sei die Süba-Gruppe 2023 entkonsolidiert worden, teilte man gegenüber PULS 24 mit. In diesem Fall sollten die Insolvenzen hier keine Auswirkungen haben. Im Jahresabschluss 2023 sind noch rund 122 Millionen Euro an Garantiehaftungen und 40 Millionen Euro an Patronatserklärungen vermerkt. Hier stellte die Hallmann-Holding gegenüber PULS 24 klar, dass diese nicht gegenüber der Süba-Gruppe bestünden.

Auf den ersten Blick scheint die Holding damit finanziell auf soliden Beinen zu stehen – für aktuellere Zahlen muss allerdings die Veröffentlichung des Jahresabschlusses 2024 abgewartet werden.

Was laut Gerald Zmuegg jedoch Anlass zur Sorge sein könnte: Die Laufzeit der Verbindlichkeiten. Nur 2,5 der rund 127 Millionen haben eine Laufzeit von mehr als fünf Jahren. Damit liegt mittelfristig ein hoher Finanzierungsbedarf vor. Die aktuellen Schritte könnten also tatsächlich eine Neuausrichtung des Geschäfts sein, oder doch eine Flucht nach vorne, um Investoren zu beruhigen, so Zmuegg gegenüber PULS 24. 

Benko-Deals und Anklage

Die Pleiten sind jedoch nicht das einzige Sorgenkind von Hallmann. Der Investor, dessen Vermögen auf mehr als eine Milliarde Euro geschätzt wird, ist auch von der Anklage in der Causa Wienwert betroffen. Wie der "Kurier" berichtet, wurde er als siebter Beschuldigter von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) angeklagt: Ihm wird betrügerische Krida vorgeworfen. Hallmann bestreitet die Vorwürfe, es gilt die Unschuldsvermutung. 

Hallmann spielte in den vergangenen Jahren in der Königsklasse der heimischen Immo-Branche mit. Das zeigen auch Deals mit Signa-Gründer René Benko. Laut "Krone" wanderte 2019 ein Wiener Wirtschaftskammer-Objekt von Benko zu Hallmann. Ende 2022 erwarb die Süba das Großprojekt Rossmarkthöfe in St. Pölten von der Signa, die damals bereits akuten Liquiditätsbedarf hatte.

Zusammenfassung
  • In der Unternehmensgruppe von Immobilien-Investor Klemens Hallmann rumort es.
  • Nun hat auch seine Bauträger-Firma Süba AG Insolvenz angemeldet.
  • Schuld sei das "toxische Marktumfeld", hieß es.
  • Doch Hallmann muss sich auch mit strafrechtlichen Vorwürfen auseinandersetzen.