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Betrug beim Reparaturbonus: Förderung geht bald direkt an Kunden

Das Klimaschutzministerium verschärft das Sicherheitsnetz beim Reparaturbonus. Durch Betrug soll ein Schaden von vier Millionen Euro entstanden sein. Am 25. September startet der Bonus neu, die Förderung geht dann direkt an Kund:innen.

"Künftig wird zur Verhinderung von Betrugsfällen die Förderung direkt an die Kundinnen und Kunden ausbezahlt", ändert das Ministerium die Strategie. Am 25. September startet der Reparaturbonus neu. Bis dahin wird technisch umgebaut, solang können keine Reparaturbons bezogen werden. Bons, die vor dem 2. Juli 2023 beantragt wurden, behalten aber wie bisher für drei Wochen ihre Gültigkeit.

Vier Millionen Euro Schaden vermutet

Insgesamt 56 wurden "identifiziert, gegen die sich der Verdacht auf Betrug erhärtet hat", teilte das Ministerium mit. Die Betriebe wurden bei der österreichischen und der europäischen Staatsanwaltschaft angezeigt. Ermittlungen laufen, auch das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) ist involviert. Das Gesamtausmaß der Schäden werde aktuell untersucht. Die maximale Schadenshöhe durch den Betrug wird auf knapp vier Millionen Euro geschätzt.

Die Betrugsfälle haben nun Konsequenzen: "Herzstück des Umbaus ist die Förderauszahlung, die nun direkt an die Kundinnen und Kunden geht. Damit können betrügerische Betriebe nicht länger vom Einreichen gefälschter Reparaturen profitieren", hieß es. Mit 25. September startet der Reparaturbonus wieder. 

"Es ist äußerst hinterhältig, sich an einem Fördersystem zu bereichern, das so vielen Menschen hilft. Über den Sommer kann das Sicherheitsnetz der beliebten Förderaktion jetzt noch engmaschiger umgebaut werden, damit der Reparaturbonus im Herbst wieder durchstarten kann", sagte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne).

Kunden müssen Kontonummer angeben

Ab Herbst 2023 solle im Reparaturbetrieb die gesamte Rechnungssumme beglichen und der Förderbetrag direkt von der KPC ausbezahlt werden. Dafür müssten Kundinnen und Kunden bei der Erstellung des Reparaturbons zukünftig neben Kontaktdaten auch ihre Kontonummer angeben.

Der Reparaturbon selbst bleibe weiterhin anonym, der Partnerbetrieb könne also nicht auf die persönlichen Daten von Usern zugreifen. Die Einreichung der Förderung erfolge weiterhin durch den Partnerbetrieb. Nach Einreichung der Rechnung durch den Betrieb könne die Förderung von der KPC überwiesen werden. Alle Partnerbetriebe werden laut Ministerium umfassend über den Sicherheitsumbau informiert und bekommen neue Verträge zugesandt.

Österreichweit nehmen rund 3.500 Betriebe an der Aktion teil. 673.061 Reparaturbons mit einer Fördersumme von 69,7 Millionen Euro wurden bereits eingereicht (Stichtag 19.06.2023).

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  • Das Klimaschutzministerium verschärft das Sicherheitsnetz beim Reparaturbonus.
  • Durch Betrug soll ein Schaden von vier Millionen Euro entstanden sein. Am 25. September startet der Bonus neu, die Förderung geht dann direkt an Kund:innen.