Banken in Schieflage: Experten beruhigen
Der Kollaps mehrerer US-Banken wie der Silicon Valley Bank (SVB) vergangene Woche löste auch an den europäischen Finanzmärkten Unruhe aus. Die Schweizer Großbank Crédit Suisse musste in der Nacht zum Donnerstag bekannt geben, dass sie sich bis zu 50 Milliarden Franken bei der Schweizer Nationalbank ausleiht.
Eurogruppen-Chef: Risiko "im Moment sehr begrenzt"
Eurogruppen-Chef Paschal Donohoe zeigt sich trotz der Turbulenzen zuversichtlich, dass Europas Banken gewappnet sind: "Unsere Aufsichtsbehörden in Europa haben gute Arbeit geleistet. Deshalb ist unser Bankensystem in einer ganz anderen Lage als das amerikanische. Unsere Regulierungsbehörden sagen, dass das direkte Risiko zwischen einer Bank aus dem Silicon Valley und dem europäischen Bankensystem im Moment sehr begrenzt ist. Ich vertraue daher auf die Schritte, die wir unternommen haben", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
"Wir sollten auf das vertrauen, was wir unternommen haben. Aber gleichzeitig ist niemand von uns selbstgefällig angesichts des wirtschaftlichen Umfelds, in dem wir uns befinden." Auf die Frage, ob die europäischen Banken auch für weitere Zinserhöhungen gewappnet seien, antwortete Donohoe: "Ja, unsere Banken sind auf mögliche Veränderungen vorbereitet."
Crash-Prophet sieht keine wirkliche Gefahr
US-Investor Michael Burry machte sich einen Namen, in dem er die Bankenkrise 2008 vorhergesagt hat. Seine Geschichte kam mit "The Big Short" auf die Kinoleinwände. Er sieht nach der Pleite der SVB allerdings kein Risiko für eine vergleichbare Krise, wie er auf Twitter sagte: "Diese Krise könnte sich sehr schnell lösen. Ich sehe hier keine wirkliche Gefahr". Den Tweet hat Burry mittlerweile - wie so häufig - wieder gelöscht.
Zusammenfassung
- Mit Krise der Crédit Suisse gerät nun auch eine europäische Großbank unter Druck.
- Experten beruhigen unterdessen - und auch der Crash-Prophet der letzten Bankenkrise, Michael Burry, sieht "keine wirkliche Gefahr".