Autoindustrie geschwächt
Auch Mercedes strauchelt: Fast 30 Prozent Gewinneinbruch
Das Betriebsergebnis des Autobauers Mercedes-Benz ist 2024 um 31 Prozent auf 13,6 Milliarden Euro gesunken.
Ursache ist primär der schwächelnde Absatz in China. Der Autobauer kündigt nun Dividendenkürzungen an. Gekürzt werden soll die Dividende auf 4,30 Euro je Aktie. Aktuell liegt sie bei 5,30 Euro je Aktie.
Zudem sollen weitere Aktienrückkäufe durchgeführt werden, sofern das die Hauptversammlung genehmigt.
Der Dax-Konzern rechnet mit einem weiteren Rückgang des Betriebsergebnisses 2025. Das Marktumfeld bleibt schwierig mit einer schwachen Nachfrage und drohenden Einfuhrzöllen in den USA und China.
Mercedes bringt außerdem auch in diesem Jahr nur wenige neue Modelle auf den Markt und muss viel in die Erneuerung des Angebots investieren. Mercedes-Chef Ola Källenius kündigte am Donnerstag in Sindelfingen "die größte Produktoffensive seit Jahrzehnten" an. Sie nimmt aber erst 2026 Fahrt auf. Bis Ende 2027 sollen dann 37 neue Pkw-Modelle auf den Markt kommen, davon fast die Hälfte E-Autos.
Sparkurs angekündigt
Källenius steigt außerdem auf die Kostenbremse. Allein in der Produktion sollen 10 Prozent bis 2027 eingespart werden. "Wir schauen unser komplettes Geschäftsmodell an und jede Kostenkategorie", sagte der Manager. "Um die künftige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens in einer zunehmend unbeständigeren Welt sicherzustellen, ergreifen wir Maßnahmen, um das Unternehmen schlanker, schneller und stärker zu machen."
Ein absolutes Sparvolumen nannte Källenius zunächst nicht. Insidern zufolge beläuft es sich auf 5 Mrd. Euro bis 2027 und wird auch mit einem Stellenabbau verbunden sein. In Argentinien wird ein Transporterwerk verkauft und wenn notwendig, weitere Kapazität reduziert. Die rund 166.000 Beschäftigten weltweit sollen es "mit Kampfgeist" mit der Konkurrenz aufnehmen und sich nicht auf früheren Erfolgen ausruhen. "Wenn neue Tiere in den Dschungel kommen, müssen wir uns drauf einstellen."
Finanzchef Harald Wilhelm sagte, Mercedes werde in Deutschland kein Werk schließen, aber die Produktionskapazität verringern und auch Stellen abbauen. Mit einem Minus von 2,9 Prozent 2024 war die Mercedes-Aktie der größte Dax-Verlierer.
Der Stuttgarter Autobauer ist damit ein weiteres Unternehmen der deutschen Schlüsselbranche, das ins Straucheln gerät. Volkswagen und BMW musste zuletzt etwa ihre Gewinnziele senken. Grund ist unter anderem der schwache Absatz in China. Zudem drängen chinesische Hersteller auf den europäischen Markt.
Video: VW-Gewinneinbruch - Gewerkschaft droht mit Streik
Zusammenfassung
- Die Krise der deutschen Autoindustrie schwappt nun auch auf Mercedes-Benz über.
- Der Stuttgarter Autobauer verzeichnete im Vorjahr einen Gewinneinbruch von 30 Prozent.