AMS-Chef rechnet mit zweiter Kündigungswelle bei Kika/Leiner

AMS-Chef Johannes Kopf rechnet im PULS 24-Interview nicht damit, dass es bei den angekündigten 1.034 Kündigungen im Zuge der Kika/Leiner-Pleite bleiben wird.

1.034 Personen sind aktuell von der Kika/Leiner-Pleite direkt betroffen. So viele Angestellte hat das Unternehmen über das Frühwarnsystem des AMS gemeldet. Bei dieser Zahl wird es aber wohl nicht bleiben, prognostiziert AMS-Chef Johannes Kopf im PULS 24 Interview.

Nachmeldung erwartet

Er geht davon aus, dass es eine zweite Meldung geben wird, die nochmals einige hundert Menschen umfassen wird. Der neue Eigentümer müsse erst beurteilen, wie viel Personal in den Märkten, die offen bleiben, gebraucht wird. "Das ist eine ernste Geschichte, vor allem für die Betroffenen selbst", sagt Kopf.

Am Freitag hatte Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) zu einem Runden Tisch zur Kika/Leiner-Pleite eingeladen. Man wolle den betroffenen Mitarbeiter bestmöglich bei der Jobsuche unterstützen.

Möglicher Wechsel in andere Betriebe

Aktuell würden sich einige Betriebe um die Übernahme von Mitarbeitern bemühen. Der AMS-Chef geht davon aus, dass von den 1000 Betroffenen ein kleiner Teil "gar nicht mein Kunde oder meine Kundin wird." Aktuell gebe es gut 1.700 sehr ähnliche Stellen, die für viele Beschäftigte gut passen könnten – zum Beispiel im Möbelhandel, Textilhandel oder Teppichhandel, sagt Kopf.

Für alle werde die Übernahme aber nicht infrage kommen. Jemand, der bis jetzt Küchen geplant hat, könne oder wolle nicht einfach in den Lebensmittelhandel wechseln, erklärt Kopf.

Auch eine Umschulung oder Weiterbildung würde infrage kommen. Zukunftsbranchen wie die "Green Jobs", Digitalisierung oder die Pflege würden sich da anbieten. "Alles in allem ist es günstiger, seinen Job zu verlieren, als zum Beispiel 2014/2015 oder 2020", sagt Johannes Kopf.

ribbon Zusammenfassung
  • AMS-Chef Johannes Kopf rechnet nicht damit, dass es bei den angekündigten 1.034 Kündigungen im Zuge der Kika/Leiner Pleite bleiben wird.
  • Er geht davon aus, dass es eine zweite Meldung geben wird, die nochmals einige hundert Menschen umfassen wird.