6 Prozent Minus
Schwierige Wirtschaftslage: Österreichs Weinexporte sinken
Nach langer Zeit erlitten Österreichs Weinexporte einen Dämpfer: Insgesamt exportierte Österreich im Vorjahr 64,2 Millionen Liter Wein im Wert von 233,3 Millionen Euro. Damit sank die Exportmenge im Vergleich zu 2023 um 1,7 Prozent, der Exportwert um 6,0 Prozent.
"2023 haben unsere Weinexporte mit 248 Millionen Euro an der Viertelmilliarde gekratzt. Hauptverantwortlich dafür waren einmalig hohe Flaschenwein-Exporte in unseren wichtigsten Exportmarkt Deutschland", so Chris Yorke, Geschäftsführer der Österreich Wein Marketing GmbH (ÖWM).
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Nachdem aber 2024 wieder "mehr günstiger Wein im Tank nach Deutschland verkauft wurde, haben wir bald bemerkt, dass wir den außergewöhnlich hohen Exportwert von 2023 nicht halten werden können". Dafür sei auch die gesamte globale Wirtschaftslage aktuell zu volatil.
Weniger Wein in Flaschen exportiert
Nicht nur nach Deutschland, sondern insgesamt wurde 2024 weniger österreichischer Wein in Flaschen exportiert.
Besonders betroffen waren Rotweine in Flaschen mit 12,5 Prozent weniger Menge und 14,4 Prozent weniger Wert. Um 16,1 Prozent zugenommen hat hingegen der Export von Weinen im Tank, allerdings zu einem niedrigeren Preis - der Exportwert der Tankweine sank um 1,4 Prozent.
Deutschland rückläufig
In Deutschland fiel der Exportwert durch den höheren Anteil preiswerter Tankweine um 13,6 Prozent auf 98,8 Millionen Euro. Er liegt aber weiterhin über dem Niveau von 2022 (94,5 Millionen Euro). Auch die exportierte Menge sank 2024 leicht um 4,4 Prozent.
Dennoch bleibt Deutschland mit großem Abstand der wichtigste Exportmarkt für Österreich: 60,2 Prozent aller exportierten Weine gehen in die Bundesrepublik und generieren 42,3 Prozent des gesamten Exportwerts.
Steigerungen in Kanada
Positiv entwickelt haben sich - wie in den Jahren zuvor - Kanada und die nordischen Monopolmärkte (Norwegen, Schweden, Finnland). Nach Kanada stieg die Exportmenge um 15,1 Prozent, der Exportwert um 12,1 Prozent.
Damit kletterte Kanada in der Liste der wichtigsten Exportmärkte weiter nach oben. Die nordischen Monopolmärkte legten sowohl bei Exportmenge und -wert um 1,9 Prozent zu und bestätigen das nachhaltige Wachstum, das dort seit vielen Jahren vorherrscht.
Weitere Prognosen gedämpft
Zur weiteren Entwicklung der Exporte, die für das Weinland Österreich von entscheidender Bedeutung seien, erläutert Yorke: "Alle Weinländer haben aktuell mit großen Herausforderungen zu kämpfen."
Dazu würden stark gestiegene Kosten, eine geringere Konsumbereitschaft und ein geändertes Trinkverhalten der Verbraucher:innen zählen. Zudem sei die gesamtwirtschaftliche Lage aktuell sehr volatil und erschwere es, langfristige Absatzstrategien zu entwickeln.
Eine rasche Erholung der Weinexporte sei nicht in Sicht. 2024 mussten sich Österreichs Winzer:innen mit der kleinsten Erntemenge seit 14 Jahren begnügen - keine guten Vorzeichen für die Exportwicklung 2025, so Yorke: "Ein Minus beim Exportwert hatten wir zuletzt 2015."
Auch damals sei die kleine Erntemenge 2014 verantwortlich gewesen.
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Zusammenfassung
- Österreichs Weinexporte verzeichneten 2024 ein kleines Minus, so die Statistik Austria.
- Durch die global schwierige Marktlage sank der Exportwert um 6 Prozent auf 233,3 Millionen Euro, die Exportmenge um 1,7 Prozent auf 64,2 Millionen Liter.
- Positiv entwickelt haben sich - wie in den Jahren zuvor - Kanada und die nordischen Monopolmärkte (Norwegen, Schweden, Finnland).
- Eine rasche Erholung der Weinexporte sei aber nicht in Sicht.