AFP

Ruttensteiner nicht mehr Israel-Teamchef

Der ursprünglich bis kommenden Mai laufende Vertrag von Willi Ruttensteiner als Teamchef der israelischen Fußball-Nationalmannschaft ist aufgelöst worden. Das erklärte der Oberösterreicher am Montag gegenüber der APA.

Ruttensteiner arbeitete seit Sommer 2018 als Sportdirektor beim israelischen Verband und übernahm zwei Jahre später auch das Amt des dortigen Nationaltrainers. In diese Zeit fielen unter anderem zwei Heimsiege gegen das ÖFB-Team.

Außerdem gelang es in Ruttensteiners Amtszeit, den damals ausgebooteten Eran Zahavi wieder in die Nationalmannschaft zu integrieren. Der Stürmer danke es mit Toren am Fließband und ist mittlerweile Rekordtorschütze seines Landes. "Er war vom Nationalteam völlig weg. Ihn zurückzuholen und als Nationalspieler so zu entwickeln, war sicher auch ein Highlight", erklärte Ruttensteiner.

Die Zusammenarbeit mit Zahavi und Co. ist nun beendet, obwohl Ruttensteiner laut Vertrag in den März-Länderspielen gegen Deutschland und Rumänien eigentlich noch auf der Bank sitzen würde. "Aber es macht keinen Sinn, jetzt noch Länderspiele zu bestreiten, wenn der Vertrag nicht verlängert wird."

Keine Einigung mit Verband 

Der 59-Jährige wünschte sich noch vor diesen Testmatches eine Verlängerung bis zur EM-Qualifikation 2023 sowie eine Option für eine weitere Verlängerung im Falle einer Teilnahme an der EURO 2024 in Deutschland. Diesbezüglich kam es mit dem Verband zu keiner Einigung.

Ruttensteiner ist Verbandschef Oren Hasson deshalb jedoch nicht böse, ganz im Gegenteil. "Es war ein einvernehmliches Ende, die Gespräche waren sehr qualitätsvoll, ich bedanke mich bei Hasson. Ich habe die Karten auf den Tisch gelegt, alle meine Forderungen mitgeteilt, und der Verband hat gesagt, was möglich ist und was nicht."

Die Zeit in Israel sei "wunderschön" gewesen, resümierte Ruttensteiner und hob auch seine Aktivitäten als Technischer Direktor hervor. "Ich denke, ich habe die Trainerausbildung auf ein europäisches Niveau angehoben." Außerdem gründete der Ex-ÖFB-Sportchef in Israel eine nationale Akademie für die besten Youngsters sowie drei "Development Center" als Unterbau. "Die Früchte wird man hundertprozentig in einigen Jahren ernten können", sagte Ruttensteiner.

Zusammenarbeit mit sechs Österreichern in Israel 

In seiner Zeit in Israel arbeiteten mit Andreas Herzog (Teamchef von 2018 bis 2020), Rupert Marko, Klaus Lindenberger und Markus Rogan (alle im Nationalteam-Betreuerstab) sowie Heinz Hochhauser und Gerhard Schweitzer (beide als Scouts) sechs weitere Österreicher für den Verband. "Wir haben irrsinnig viel positive Werbung für Österreich gemacht. Ich denke auch, dass der Verband mit meiner Arbeit zufrieden war", sagte Ruttensteiner.

Der frühere österreichische U21-Teamchef kehrt am Donnerstag nach Österreich zurück. Danach steht erst einmal eine ruhige Zeit an, sieht man von seinem Einsatz als Technischer UEFA-Beobachter beim Achtelfinal-Hinspiel der Champions League zwischen Red Bull Salzburg und dem FC Bayern ab. "Ich freue mich auf schöne Tage und Wochen mit meiner Familie. Dann bin ich offen für jedes Angebot, das sich national und international ergibt."

Präferenzen hat Ruttensteiner keine. "Es hat mir zuletzt einen Riesenspaß gemacht, Trainer zu sein. Ich habe gezeigt, dass ich es nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis umsetzen kann. Ich bin offen für beides - Trainer oder Sportdirektor", erklärte der Oberösterreicher.

ribbon Zusammenfassung
  • Der ursprünglich bis kommenden Mai laufende Vertrag von Willi Ruttensteiner als Teamchef der israelischen Fußball-Nationalmannschaft ist aufgelöst worden.
  • Ruttensteiner arbeitete seit Sommer 2018 als Sportdirektor beim israelischen Verband und übernahm zwei Jahre später auch das Amt des dortigen Nationaltrainers.
  • Der 59-Jährige wünschte sich noch vor diesen Testmatches eine Verlängerung bis zur EM-Qualifikation 2023 sowie eine Option für eine weitere Verlängerung im Falle einer Teilnahme an der EURO 2024 in Deutschland.
  • Diesbezüglich kam es mit dem Verband zu keiner Einigung.
  • Die Zeit in Israel sei "wunderschön" gewesen, resümierte Ruttensteiner und hob auch seine Aktivitäten als Technischer Direktor hervor. "Ich denke, ich habe die Trainerausbildung auf ein europäisches Niveau angehoben."