Wunderradler Pogačar: Der neue "Kannibale"?

Im Sport neigt man schnell dazu, mit Superlativen um sich zu werfen. Wenn sie jedoch einer derzeit verdient, dann ist es Tadej Pogačar. Der Slowene kürte sich am Sonntag bei der Rad-WM in Zürich in fulminanter Art und Weise erstmals zum Weltmeister im Straßenrennen.

"Triple Crown" für Pogačar

Für Pogačar ist es das krönende i-Tüpfelchen einer historischen Saison. Als erst dritter Profi der über hundert Jahre alten Geschichte des Radsports fixierte der Slowene die "Triple Crown". Also im selben Jahr den Sieg des Giro d'Italia, der Tour der France und eben des WM-Titels.

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Zuvor war das nur dem Michael Jordan des Radsports, Eddy Merckx (1974), sowie dem Briten Stephen Roche (1987) gelungen. WM-Gold sicherte sich Roche übrigens in Villach. Dieser Tage ist es aber ein slowenischer Adler, der die Schlagzeilen der Radsportwelt förmlich nach Belieben dominiert.

Merckx: Pogačar "jetzt über mir"

Nach dem WM-Erfolg von Pogačar - inklusive einer über 50 Kilometer langen Solofahrt - meldete sich auch Merckx zu Wort. "Es ist offensichtlich, dass er jetzt über mir steht. Ich dachte das schon ein bisschen in meinem Inneren, als ich gesehen hatte, was er bei der letzten Tour de France gemacht hat, aber heute Abend gibt es keinen Zweifel mehr", sagte er gegenüber "L'Équipe".

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Merckx, der insgesamt je fünf Tour- und Giro-Erfolge feierte, gilt als größter Radfahrer der Geschichte. Die aktuelle Dominanz von Pogačar kann sich aber ebenso sehen lassen. Wie ein User auf der Nachrichtenplattform X (vormals Twitter) ermittelte, sammelte der Slowene seit 2023 dermaßen viele UCI-Punkte, dass er damit ganz alleine eine Team-Lizenz für die WorldTour erlangen könnte.

Tadej Pogačar: Größten Erfolge

• 3x Tour de France (2020, 2021, 2024)
• 1x Giro d'Italia (2024)
• 3x Lombardei-Rundfahrt (2021, 2022, 2023)
• 2x Lüttich-Bastogne-Lüttich (2021, 2024)
• 1x Flandern-Rundfahrt (2023)
• 1x WM-Straßenrennen (2024)

Auf den Spuren des "Kannibalen"

Pogačar stammt aus dem slowenischen Dörfchen Komenda, nur knapp eine Autostunde von der Kärntner Grenze entfernt. Sein erster Tour-Triumph vor vier Jahren galt noch als große Überraschung, mittlerweile kratzt der 26-Jährige an der Erfolgsbilanz von Merckx, der wegen seines unbändigen Siegeswillens "Der Kannibale" genannt wurde.

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"Natürlich kann man die Zeiten nie vergleichen, aber wir haben es hier mit einem unglaublichen Fahrer zu tun", sagte Merckx. Ähnlich sieht es Pogačars gegenwärtige Konkurrenz, wie der entthronte Weltmeister Mathieu van der Poel: "Das ist erst der Anfang. Er ist stärker denn je. [...] Er ist der Beste. Er wird ein würdiger Weltmeister sein."