Pogačar gewinnt erneut Lombardei-Rundfahrt
Der Osttiroler, Sieger der Königsetappe der heurigen Tour de France, kam mit einem Rückstand von 14:41 Minuten auf Platz 80 ins Ziel. "Ich muss ehrlich sagen, ich bin wirklich müde. Ich habe schon gut trainiert, aber die Tour und auch die Rennen davor waren brutal anstrengend", hatte Gall bereits vor dem Klassiker im APA-Gespräch betont.
Bester rot-weiß-roter Fahrer am Samstag war Gregor Mühlberger (+8:52 Min.) auf Rang 48.
Pogačar siegte mit einem Vorsprung von 51 Sekunden vor dem Italiener Andrea Bagioli und seinem slowenischen Landsmann Primož Roglič. Pogačar setzte sich nach dem letzten Anstieg bei Madonna del Ghisallo rund 30 Kilometer vor dem Ziel aus einer kleinen Spitzengruppe ab und vergrößerte auf der rasenden Abfahrt seinen Vorsprung.
Wenig später hatte der Slowene Probleme am Oberschenkel, womöglich waren es Krämpfe. Trotzdem kamen die Verfolger nicht mehr heran. Sein großer Widersacher Remco Evenepoel aus Belgien musste dagegen beim letzten Anstieg abreißen lassen und spielte keine Rolle.
Giro-Sieger Roglič, der im nächsten Jahr für das BORA-hansgrohe-Team fahren wird, schaffte es zunächst mit letzter Kraft in die Spitzengruppe. Seinem Landsmann hatte er dann aber auch nichts mehr entgegenzusetzen. Im Schlussspurt der Verfolgergruppe blieb er knapp vor dem viertplatzierten Russen Alexander Wlasow, mit dem er im nächsten Jahr bei BORA zusammenfahren wird.
Pogačar ist der erste Fahrer seit der Legende Fausto Coppi, der die Lombardei-Rundfahrt dreimal in Serie gewinnen konnte. Der Italiener hat beim letzten der fünf Radsport-Monumente von 1946 bis 1949 sogar viermal hintereinander triumphiert. Für Pogačar war es in dieser Saison der erste Erfolg seit dem 22. Juli, als er die vorletzte Tour-Etappe gewann.
Zusammenfassung
- Radstar Tadej Pogačar hat den Hattrick bei der Lombardei-Rundfahrt geschafft und sich damit nach zweieinhalb Monaten ohne Sieg eindrucksvoll zurückgemeldet.
- Der zweimalige Tour-de-France-Champion holte sich am Samstag nach 238 Kilometern von Como nach Bergamo zum dritten Mal in Serie den Sieg beim letzten großen Klassiker des Jahres.
- Österreichs Aushängeschild Felix Gall musste abreißen lassen und war in der Entscheidung nicht in der Spitze vertreten.