APA/ERWIN SCHERIAU

Sturm will gegen Altach noch einmal "alles raushauen"

Salzburg-Verfolger Sturm Graz empfängt zum Abschluss der Bundesliga-Herbstsaison am Sonntag (17:00 Uhr) den SCR Altach. Die zuletzt schwächelnden Grazer wollen in der 17. Runde noch einmal "alles raushauen", wie Trainer Christian Ilzer im Vorfeld sagte.

Davor ist der Wolfsberger AC beim Überraschungsteam aus Hartberg zu Gast. Aufsteiger Blau-Weiß Linz kann gegen Nachzügler WSG Tirol einen weiteren Schritt zum Klassenerhalt machen (jeweils 14:30 Uhr).

Das Lazarett der Grazer hat sich zuletzt deutlich gefüllt. Jusuf Gazibegović, Jon Gorenc Stankovič, Stefan Hierländer und David Schnegg wurden unter der Woche gesundheitlich geplagt, bis zum Sonntag könnte es sich für das Quartett aber noch ausgehen - im Gegensatz zu Alexandar Borkovic und Bryan Teixeira.

Am Donnerstag stattete man der Kinderkrebsstation des LKH in Graz einen Besuch ab und verteilte Geschenke. Das hat man gegen Altach logischerweise nicht vor. "Am Sonntag sind keine Wunderdinge von uns zu erwarten. Wir wollen aber die Basics abrufen und eine geschlossene Teamleistung zeigen", verlautete Ilzer.

Die Erkrankten, Verletzten (Gregory Wüthrich, Seedy Jatta) und Gesperrten (Javier Serrano) stellen Ilzer vor Herausforderungen, für eine gestandene Elf sollte es freilich reihen. "In der Situation muss man flexibel sein, darf nicht jammern und muss das Beste draus machen", betonte der Coach, dessen Elf vier Tage später noch international gefragt ist.

Selbst eine Niederlage bei Sporting Lissabon könnte reichen, um in der Europa League zu überwintern - wenn der punktegleiche Konkurrent Raków Częstochowa gegen Atalanta Bergamo ebenfalls leer ausgeht.

"Mental ist es nicht schwer", meinte Ilzer im Hinblick auf die letzten Meter vor der Jahreswende. "Weil noch zwei coole Spiele auf uns warten, in denen wir noch gute Schritte setzen können. Entscheidend ist, aggressiv und bissig aufzutreten und das Maximum herauszuholen", erklärte der 46-Jährige.

Im Gegensatz zu Sturm, das sich zuletzt mit einem 1:1 gegen Blau-Weiß Linz abfinden musste, geht Altach mit einem Erfolgserlebnis in die Partie. "Ein Befreiungsschlag" sei das 3:0 im Ländle-Derby gegen Austria Lustenau gewesen, erklärte etwa Defensivmann Sandro Ingolitsch.

Auch Trainer Joachim Standfest zeigte sich erleichtert und hofft auf einen Aufwärtstrend."Wir waren vorne sehr dynamisch, da wollen wir ansetzen", betonte der ehemalige Sturm-Kicker: "Wir fahren nicht nach Graz, um die drei Punkte dortzulassen."

Aufsteiger Blau-Weiß Linz blickt nach einem wilden Saisonauftakt einer entspannten Weihnachtszeit entgegen. Mit einem Heimsieg gegen Nachzügler WSG Tirol könnte man den Vorsprung auf Schlusslicht Austria Lustenau bereits auf 17 Punkte ausbauen. "Wir wollen unbedingt mit einem Sieg in die Winterpause gehen", sagte Trainer Gerald Scheiblehner.

Er muss einen seiner wichtigsten Männer vorgeben. Stürmer Ronivaldo ist nach dem rüden Foul des Grazers Javier Serrano beim 1:1-Remis in der Vorwoche zur Zwangspause verdammt und wird wohl von Stefan Feiertag ersetzt werden.

WSG-Coach Thomas Silberberger will den Anschluss in der Tabelle halten und "schön langsam in die Spur kommen". Er sieht eine "sehr große Herausforderung" auf sein chronisch erfolgloses Team zukommen. Ein Sieg und drei Punkte stehen aus den jüngsten neun Partien zu Buche.

Mit insgesamt acht Zählern muss man froh sein über die inferioren Leistungen von Schlusslicht Lustenau. "Der Herbst war in allen Belangen beschissen", meinte Silberberger lapidar: "Wir dürfen auf keinen Fall verlieren, sonst reißen wir ab."