Salzburg will bei WAC nächsten Sieg - BW Linz muss nach Graz
Strubers Amtszeit in Salzburg ist voll nach seinem Geschmack angelaufen. Zwölf Punkte aus vier Spielen bei 12:1 Toren bedeuten die standesgemäße Bundesliga-Spitzenposition für den Serienmeister, mit dem bereits vierfachen Torschützen Karim Konate hat sich ein neuer Torjäger in Szene gesetzt. Am Samstag wartet ein Duell mit der Vergangenheit. Struber war als WAC-Trainer im Jahr 2019 nach wenigen erfolgreichen Monaten nach England zu Barnsley gegangen. Ihn verbänden schöne Erinnerungen mit dem Club, sagte Struber im Vorfeld. "Aber das spielt am Samstag keine Rolle, wir wollen unbedingt drei Punkte mit nach Salzburg nehmen." Aber er warnt auch, es könne "eng werden, wenn wir nicht an unsere Leistungsgrenze gehen".
Das Lazarett der Salzburger lichtete sich kaum. Einzig Verteidiger Kamil Piatkowski dürfte in den Kader zurückkehren. Mit den Stürmern Sekou Koita und Fernando oder Routinier Andreas Ulmer war zuletzt auch auf der Bank noch genug Qualität vorhanden. "Wir spielen guten Fußball, obwohl wir ein paar Verletzungssorgen haben. Aber darüber denken wir nicht viel nach, wir haben einen ausgewogenen Kader", meinte Konate. Der 19-Jährige von der Elfenbeinküste verlängerte seine Vertrag am Montag vorzeitig bis 2028. In Salzburg ist man sich einig, dass mit ihm der nächste künftige Topstürmer mit millionenschwerem Verkaufswert heranreift.
In Wolfsberg darf sich der Titelverteidiger auf ein Geduldsspiel einstellen. Die Lavanttaler halten bei sechs Zählern, das 0:0 bei der Wiener Austria war das dritte Remis in vier Partien. Eine kompakte Defensive soll auch gegen Salzburg den Weg zum Punktgewinn weisen. Unter Manfred Schmid hat der WAC einen Schnitt von nur einem Gegentor pro Partie zu Buche stehen. "Wir müssen jetzt noch schauen, dass wir das Spiel nach vorne noch effektiver gestalten. Das benötigt aufgrund der vielen neuen Spieler aber auch Zeit", meinte Schmid. Gegen Salzburg sei es aber in erster Linie wichtig, die Räume in der eigenen Spielhälfte dicht zu machen.
Zehn Punkte aus vier Spielen, kein Gegentor: Auch Vizemeister Sturm Graz ist auf einem sehr guten Weg. Im Heimduell mit dem noch sieglosen Aufsteiger Blau-Weiß Linz soll der vierte Sieg des Salzburg-Verfolgers folgen. Sturm-Trainer Christian Ilzer sieht eine klare Ausgangssituation. "Die Favoritenrolle ist klar, das können wir nicht wegleugnen, aber das ist kein leichter Gegner", betonte der 45-Jährige.
Die jüngsten Ergebnisse des Liganeulings sprechen eine andere Sprache. Nur beim 3:3 gegen Hartberg gab es bisher einen Punkt, zuletzt setzte es eine 0:5-Watschen vor eigenem Publikum gegen Rapid. "Ich bin überzeugt, dass sie anders als im letzten Spiel auftreten werden", verlautete Sturms Trainer. Die Linzer hätten gute Einzelspieler und eine gute spielerische Qualität. Für Ilzer selbst lichtet sich die Personalsituation. Stefan Hierländer könnte wieder auflaufen, der Kapitän ist genauso wie Manprit Sarkaria und Alexandar Borkovic ins Teamtraining zurückgekehrt. Ilzer wollte bezüglich der Aufstellung "die letzten Trainings noch abwarten".
Sein Gegenüber Gerald Scheiblehner, den Ilzer seit der gemeinsamen Ausbildung zur UEFA-Pro-Lizenz schätzt, steht mit seiner Truppe vor einer aktuell scheinbar unüberwindbaren Hürde. "Klar sind wir enttäuscht und auch traurig", sagte Scheiblehner, der sein Team noch in einer "Anpassungsphase" wähnt. "Tempo und Intensität sind einfach höhe", erklärte der 45-Jährige. "Wir müssen jetzt Lösungsansätze finden, an die die Mannschaft auch glaubt." Und Scheiblehner erinnerte an die Vorsaison in der 2. Liga. "Auch in der Vorsaison waren wir zu Beginn weit weg vom Aufstieg." Neue Spieler werde man nicht mehr verpflichten.
Austria Lustenau hofft ausgerechnet im Vorarlberg-Duell mit Altach auf den ersten Liga-Saisonsieg. Die Gastgeber könnten damit am zwei Zähler voraus auf Position neun liegenden Tabellennachbarn und Rivalen Austria Lustenau vorbeiziehen. Mut macht den Lustenauern der Blick auf die vergangene Saison, in der drei Prestigeduelle gewonnen werden konnten. Das jüngste Aufeinandertreffen endete am 27. Mai mit einem 1:1 in Altach.
"Ein Derby ist immer etwas Besonderes, wir spielen vor ausverkauftem Haus und freuen uns extrem darauf. Wir sind gut vorbereitet und wollen die Punkte holen. Wir haben die Qualität, den Altachern Defensiv-Probleme zu bereiten. Wenn wir dann unsere Chancen nützen, ist alles möglich", sagte Lustenau-Trainer Markus Mader. Das war allerdings bisher eines der Probleme seines Teams, das nach vier Partien bei drei Toren hält. Mader ist aber nach dem "deutlich besseren" Auftritt beim 0:1 gegen Sturm aber positiv gestimmt. Sein Team müsse diese Leistung "bestätigen".
Altach-Trainer Joachim Standfest rechnete wie in den letzten zwei Runden mit einem "Spiel auf Augenhöhe". Das seien vom Niveau her ähnliche Teams. "Da wird die Tagesform entscheidend sein, und wer die Emotionen besser im Griff hat", vermutete Standfest. Für Standfest ist es das erste Oberhausderby als Cheftrainer. Personell kann er abgesehen vom verletzten Csaba Bukta aus dem Vollen schöpfen. "Der Grundkern wird gleich bleiben", kündigte Standfest an.
Zusammenfassung
- Trotz dünner Kaderdecke läuft es für Red Bull Salzburg in der noch jungen Bundesliga-Saison wieder prächtig.
- Nach vier Siegen kommt man in der 5. Runde am Samstag wieder einmal als Tabellenführer zum Wolfsberger AC.
- Zehn Punkte aus vier Spielen, kein Gegentor: Auch Vizemeister Sturm Graz ist auf einem sehr guten Weg.
- Im Heimduell mit dem noch sieglosen Aufsteiger Blau-Weiß Linz soll der vierte Sieg des Salzburg-Verfolgers folgen.