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Stahl vs. Bourbon

Trumps Zoll-Krieg: Levi's, Harleys und Jack Daniel's werden teurer

Heute, 11:10 · Lesedauer 3 min

Zölle, von US-Präsident Donald Trump "geliebt" und von vielen Ökonomen gehasst. Nun ist die Schlacht von Zöllen und folgenden Gegenmaßnahmen mit der EU endgültig gestartet. Vorerst geht es um bestimmte Warengruppen – doch es werden wohl noch viele weitere folgen. Vor allem für Levi's tragende Harley-Fahrer mit einem Faible für Jack Daniel's wird es jetzt bitter.

Nun hat es Donald Trump auch mit der EU getan. Seit Mittwoch müssen 25 Prozent Zoll auf diverse Stahl- und Aluminiumprodukte gezahlt werden, die von der EU in die USA geliefert werden. Davon sind auch Kategorien wie Schrauben und Getränkedosen umfasst. 

Stahl und Alu ist nicht zum ersten Mal zur Handels-Waffe von Trump geworden. Schon in seiner ersten Amtszeit verhängte er Strafzölle. Unter Joe Biden wurden diese Zölle und europäische Vergeltungsmaßnahmen dann wieder ausgesetzt. 

Rund 10 Prozent aller Stahl- und 15 Prozent aller Aluminiumimporte in die USA kommen jüngsten Daten zufolge aus der EU. Beim Branchenverband Wirtschaftsvereinigung Stahl hieß es, die USA seien der wichtigste Absatzmarkt für die europäische Stahlindustrie. Insgesamt soll es um Waren im Wert von etwa 26 Milliarden Euro pro Jahr gehen. 

Die Maßnahme stößt vor allem deshalb auf Kritik, weil die USA und die EU eigentlich beide mit Billig-Stahl aus China kämpfen. Durch diese Zölle wird die Wettbewerbsfähigkeit der beiden westlichen Wirtschaftsblöcke aber weiter geschwächt. 

EU reagiert "entschlossen"

"Eine weitere Woche, eine weitere Dosis selbstverschuldeter Zollschmerz durch die Trump-Administration. Zölle sind generell schlecht, aber diese Zölle sind besonders schlecht", sagte Bernd Lange, Vorsitzender des Internationalen Handelsausschusses des Europäischen Parlaments.

Doch die EU sei "bereit, entschlossen zu reagieren". Am Mittwoch folgten dann auch umgehend Gegenzölle. Die europäischen Zölle würden ebenfalls US-Waren im Wert von 26 Milliarden Euro betreffen, kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch an. Es handle sich um rasche und angemessene Reaktionen.

Levi's und Jack Danielss

"Unsere Gegenmaßnahmen werden in zwei Schritten eingeführt. Sie beginnen am 1. April und sind ab dem 13. April vollständig in Kraft", erklärte sie. Ihren Angaben nach werden 2018 ausgesetzte Zölle wieder in Kraft gesetzt.

Darunter fallen: Bourbon-Whiskey, Jeans, Motorräder, Boote und Erdnussbutter. Das betrifft auch beliebte Marken wie Levi's, Harley-Davidson und Jack Daniel's. Auch diese Maßnahmen sollen Waren im Wert von 26 Milliarden Euro umfassen. 

Die EU-Kommission will zudem in zweiwöchigen Beratungen weitere Produktkategorien für Zölle auswählen. Von der Leyen zeigte sich bereit zu Verhandlungen mit den USA, um die Handelsstreitigkeiten auszuräumen.

Nächste Zoll-Welle im April

Doch damit wird Trump nicht genug haben. Mit den Zöllen will er erst im April so richtig loslegen. Dann will der Republikaner seine sogenannten wechselseitigen Zölle vorstellen. Das bedeutet im Prinzip, dass die USA überall dort Zölle anheben werden, wo sie derzeit weniger verlangen als die EU. 

Zusammenfassung
  • Zölle, von US-Präsident Donald Trump "geliebt" und von vielen Ökonomen gehasst.
  • Nun ist die Schlacht von Zöllen und folgenden Gegenmaßnahmen mit der EU endgültig gestartet.
  • Vorerst geht es um bestimmte Warengruppen – doch es werden wohl noch viele weitere folgen.
  • Vor allem für Levi's tragende Harley-Fahrer mit einem Faible für Jack Daniel's wird es jetzt bitter.