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Vorbild-Rolle

Vettel zu Schumacher-Outing: In der Formel 1 noch ein "Tabu"

Heute, 11:25 · Lesedauer 2 min

Der jüngere Bruder von Formel-1-Legende Michael Schumacher, Ralf, outete sich im Vorjahr als schwul. Diesen Mut bewundert Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel. Das sei im Motorsport immer noch "ein Tabu", sagte er in einem Interview. Formel 1 sei immer noch "die Welt, in der alte weiße Männer eine Benzin-Party feiern".

Vergangenen Sommer machte Ralf Schumacher öffentlich, dass er schwul ist. "Das schönste im Leben ist, wenn man den richtigen Partner an seiner Seite hat, mit dem man alles teilen kann", schrieb er auf Instagram zu einem Foto mit seinem Partner.

Keine Leichtigkeit, denn Homosexualität sei im Motorsport immer noch "ein Tabu", bedauerte Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel in einem Interview mit der Schweizer Zeitung "Tagesanzeiger".

Auch in anderen Sportarten, wie etwa Tennis oder Fußball, sei das der Fall. "Es ist immer noch sehr schwer, sich im Sport zu outen und akzeptiert zu werden", so Vettel.

Genau deswegen seien "Vorbilder so wichtig, die den Mut aufbringen, sich zu outen". Er selbst gibt offen zu, dass er nicht wisse, ob er auch so mutig wäre. "Deshalb sollten wir schätzen, wenn das jemand tut."

Hamilton riss "Mauern nieder"

In der Motorsport-Szene sei Schumachers Outing "eigentlich gut" aufgenommen worden, meinte Vettel. "Aber natürlich ist der Motorsport noch die Welt, in der alte weiße Männer eine Benzin-Party feiern", fügte er hinzu.

Dass überhaupt "viele Mauern niedergerissen" wurden, sei auch seinem Ex-Kollegen Lewis Hamilton zu verdanken. Als erster schwarzer Formel-1-Fahrer habe er "das Thema Rassismus auf den Tisch" gebracht, betonte Vettel. Mittlerweile ist Hamilton mit sieben Titeln Rekordweltmeister - genauso wie Michael Schumacher.

Zusammenfassung
  • Der jüngere Bruder von Formel-1-Legende Michael Schumacher, Ralf, outete sich im Vorjahr als schwul.
  • Diesen Mut bewundert Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel. Das sei im Motorsport immer noch "ein Tabu", sagte er in einem Interview.
  • Formel 1 sei immer noch "die Welt, in der alte weiße Männer eine Benzin-Party feiern".