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Grandioser Kristoffersen auf schlechter Piste - Pertl 4.

Die Entscheidung um die Slalomkugel der Herren ist bis nach der WM vertagt. Marco Schwarz fiel am Sonntag auf immer schlechter werdender Piste im zweiten Weltcup-Slalom der alpinen Ski-Herren in Chamonix vom dritten Halbzeitrang auf Platz sechs zurück. Der Sieg ging an den Norweger Henrik Kristoffersen, der sich 0,28 Sekunden vor dem Schweizer Ramon Zenhäusern und 0,66 vor dessen Landsmann Sandro Simonet durchsetzte. Der Kärntner Adrian Pertl wurde Vierter (+1,03).

Schwarz hat vor den noch ausstehenden zwei Torläufen in Kranjska Gora und Lenzerheide 146 Punkte Vorsprung auf Zenhäusern, theoretisch auch noch Chancen hat Sebastian Foss-Solevaag (NOR/-184), der Tages-14. wurde. Der Franzose Clement Noel ist nach der verpassten Qualifikation für den zweiten Durchgang aus dem Rennen. Zenhäusern hievte sich mit toller Fahrt noch um neun Plätze nach vor auf das Podest. Simonet nützte die Startnummer eins im Finale perfekt aus und raste mit Laufbestzeit von 30 auf 3.

Schwarz machte im Vergleich zu anderen nach dem ersten Durchgang ganz vorne platzierten Läufern seine Sache noch gut, für das Podest reichte es aber nicht mehr. "Es war richtig grausig zum Fahren. Sie haben im zweiten Durchgang nicht mehr gesalzen, dann ist teilweise die Piste gebrochen, dann ist man bissl ins Bodenlose runter. Man hat die Spuren treffen müssen, der Kristoffersen hat das relativ gut erwischt. Er war jahrelang einer der Weltbesten, das verlernt man ja nicht. Den muss man immer auf der Rechnung haben", sagte Schwarz, der sich auch "brutal für Adi" freute. Sein Fokus liege nun auf der WM, was die Entscheidung um den Disziplinweltcup betreffe, lasse er das auf sich zukommen, meinte Schwarz.

ÖSV-Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher verstand nicht ganz, warum an der Piste nicht gearbeitet wurde. Vor dem zweiten Durchgang war die Sonne rausgekommen und es rasch warm geworden. "Für mich war es von der Piste her ein Wahnsinn. Dass da nicht reagiert wurde, ist ganz schlecht, das hat das Rennen verfälscht. Die, die im ersten Durchgang gut gefahren sind, sind bestraft worden. Hut ab vor Henrik, der hat eine Superleistung gebracht. Das war eine Topleistung, so wie man ihn eigentlich kennt."

Kristoffersen war zuletzt auf eisigen Verhältnissen überhaupt nicht zurechtgekommen, im Matsch von Chamonix glänzte er, traf die Spuren perfekt und verteidigte die Halbzeitführung mit der sechsten Laufzeit erfolgreich. "So schwierig war es nicht, es war bissl unruhig. Ich bin sehr zufrieden. Ich habe leider derzeit kein Material, das auf Eis gut funktioniert, aber wir arbeiten daran", meinte er nach dem zweiten Saisonsieg nach Madonna und 23. Weltcuperfolg seiner Karriere.

Adrian Pertl steigerte sich von 25 auf 4. "Ich habe ganz gute Fahrt gehabt, die Piste hat dann stark nachgelassen, da habe ich auch ein bisserl Glück gehabt. Es war nicht das fairste Rennen", wusste der Kärntner. Bei seinem direkten Konkurrenten um den vierten WM-Startplatz, Fabio Gstrein, ging es in entgegen gesetzter Richtung von 5 auf 26 zurück. "Es ist ein Freiluftsport, man hat die Zeiten nicht mehr fahren können. Ich habe voll angegriffen, leider hatte ich oben den großen Bock. Weitermachen, üben und das nächste Mal wieder Gas geben", nahm er sich vor.

Für das WM-Slalomteam heißt das, dass neben den Fixstartern Schwarz, Manuel Feller und Michael Matt nun Gstrein und Pertl um den vierten Startplatz rittern. Pertl wird als Vierter des Parallelbewerbs in Lech/Zürs wohl in dieser Disziplin dabei sein, womit fünf Slalomfahrer im Aufgebot stehen dürften und möglicherweise erst vor Ort entschieden wird.

Nach zwei Ausfällen als Elfter wieder eine Zielankunft fixierte Feller. Er war im ersten Durchgang auch etwas auf Ankommen gefahren, um sich die nötigen Punkte zu sichern, um bei der WM im Slalom aus der Topgruppe der ersten sieben starten zu können und im Riesentorlauf nach den ersten 15. Die Mission war erfolgreich.

"Nach dem zweiten Durchgang war ich erst ein bissl ratlos, aber das hat sich dann geklärt, es war von der Piste richtig schwierig. Henrik hat eine große Leistung gezeigt. Und Ramon ist fast unschlagbar bei diesen Bedingungen, das wissen wir seit Jahren", sagte Feller. Sein näherer Tiroler Landsmann Michael Matt konnte an den fünften Rang des Vortages nicht anschließen (16.). Marc Digruber, Christian Hirschbühl und Johannes Strolz verpassten die Qualifikation für den zweiten Durchgang und waren damit endgültig aus dem Rennen um einen WM-Startplatz.

ribbon Zusammenfassung
  • Marco Schwarz fiel am Sonntag auf immer schlechter werdender Piste im zweiten Weltcup-Slalom der alpinen Ski-Herren in Chamonix vom dritten Halbzeitrang auf Platz sechs zurück.
  • Der Sieg ging an den Norweger Henrik Kristoffersen, der sich 0,28 Sekunden vor dem Schweizer Ramon Zenhäusern und 0,66 vor dessen Landsmann Sandro Simonet durchsetzte.
  • "Es war richtig grausig zum Fahren.
  • Die, die im ersten Durchgang gut gefahren sind, sind bestraft worden.