Auböck fällt über 800 m Kraul Tempoverschärfung zum Opfer
Auböck war die erste Rennhälfte um 1,46 Sek. langsamer angegangen als beim Sieg in seinem Vorlauf-Heat am Dienstag, dennoch befand er sich in guter Position. Nur Weltmeister Paltrinieri war zu Beginn davongezogen, die anderen inklusive eben Auböck setzten vorerst aber nicht nach. "Die ersten 400 m habe ich mir gedacht, das passt alles sehr gut, ich habe alles unter Kontrolle", analysierte Auböck den Rennverlauf. "Aber als das Tempo schärfer geworden ist, habe ich nicht mithalten können."
Damit war an eine erneute Verbesserung seines am Dienstag fixierten OSV-Rekordes nicht mehr zu denken, schließlich fehlten ihm 3,41 Sek. darauf. "Die Tempoverschärfung hat mich umgebracht, das hat mich zu viel gekostet", meinte der 24-Jährige über seinen Rückfall. Er hätte es vielleicht etwas schneller angehen müssen, meinte Auböck. "So wie es war, war es wahrscheinlich nicht das Beste. Aber der Vorlauf ist anders, da ist man lockerer. Im Finale ist es schwieriger, vorneweg zu schwimmen."
Paltrinieri aber hat genau das gewagt, hat als renommierter und auf den längeren Kraulstrecken mehrmals ausgezeichneter Athlet aber auch die Überzeugung und das Selbstvertrauen dazu. "So schnell wie er angegangen ist, haben viele Angst gehabt, dass es zu schnell ist", meinte Auböck. "Er ist jemand, der das ohne Probleme durchhalten kann." Allerdings habe ihm das diesmal niemand zugetraut, da der 26-Jährige zuletzt mit Pfeiffer'schem Drüsenfieber out war. Letztlich fehlten ihm 0,24 Sek. auf Gold.
Das holte sich mit Finke ein eher unbeschriebenes Blatt, sein bisher größter Erfolg war der Gewinn der US-Olympia-Trials. Der 21-Jährige war noch bei der letzten Wende nur Vierter gewesen, zündete dann aber den Turbo. Der Deutsche Florian Wellbrock ging den umgekehrten Weg, fiel auf den letzten 50 m von Rang eins auf vier zurück und verpasste Bronze um 0,35 Sek. Für ihn und Paltrinieri geht es wie für Auböck noch am Freitag über 1.500 m, das Duo tritt auch im 10-km-Rennen im Freiwasser an.
Auböck zog vor seinem letzten Tokio-Einsatz schon einmal Zwischenbilanz. "Mein Abschneiden ist okay. Hätte ich vor einem Jahr gesagt bekommen, dass ich in zwei olympischen Finali schwimmen darf, hätte ich mich extrem gefreut und wäre glücklich gewesen." Er habe ein Lebensziel erreicht, sei aber trotzdem enttäuscht. "Weil es mir einfach so viel bedeutet. Ich hätte eben so gerne diese Medaille gehabt. Aber es ist sich nicht ausgegangen."
Hatte der in England studierende Athlet als Elfter der Nennliste mit der 800-m-Finalqualifikation bereits mehr als laut Papierform erreicht, ist ein Aufstieg über 1.500 m weiter weg. "Sicher würde ich gerne noch einmal in einem olympischen Finale schwimmen", stellte Auböck fest. "Es ist ein Ziel, aber die 400 m sind eindeutig besser bei mir und ich würde mich damit auch eindeutig selbst überraschen."
Zusammenfassung
- Schwimm-Star Felix Auböck hat am Donnerstag in seinem zweiten Olympia-Finale keine Chance auf eine Medaille vorgefunden.
- Nach Platz vier über 400 m war der Niederösterreicher am Donnerstag über die erstmals bei Sommerspielen geschwommenen 800 m als Siebenter in 7:49,14 Min. ohne Möglichkeit auf einen Podestplatz.
- "Die Tempoverschärfung hat mich umgebracht, das hat mich zu viel gekostet", meinte der 24-Jährige über seinen Rückfall.