WildUmstritten: Will Babler Doskozils Stimme sein?
Bei Moderator Werner Sejka diskutieren die ehemalige ÖVP-Nationalratsabgeordnete und PR-Beraterin Silvia Grünberger, der investigative Kabarettist Florian Scheuba und der ehemalige Kabinett-Chef Bruno Kreiskys, Ferdinand Lacina, der von 1986 bis 1995 SPÖ-Finanzminister war.
Der Kampf um die SPÖ-Spitze hat die österreichische Innenpolitik im Griff. Auf PULS 24 gab es am Vortag das erste große Triell zwischen der aktuellen SPÖ-Spitzenkandidatin Pamela Rendi-Wagner (PRW), dem burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und dem Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler. Seit Montag können die SPÖ-Mitglieder ihre Stimmen abgeben, bis zum 10. Mai ist das möglich.
Dosko zu krank, Babler zu links, Rendi überholt?
Lacina unterstützt im Wahlkampf Babler, er ist froh, dass so ein Duell zwischen PRW und Doskozil verhindert wurde. Beide seien "beschädigt", das hätte keine Einigkeit in der SPÖ geschaffen.
Die SPÖ schaffe es aktuell nicht, eine inhaltliche Diskussion zu führen, findet Grünberger. PRW habe in den letzten Jahren bewiesen, dass sie nicht in der Lage sei, eine Partei zu führen.
Doskozil habe eine gesundheitliche Beeinträchtigung - "was jetzt kein Manko sein muss, aber wir haben vorher schon darüber geredet, dass die Stimme eines der wichtigsten Werkzeuge eines Politikers, sicher auch ein Faktor ist", so Grünberger. Die PR-Beraterin sieht taktische Überlegungen der SPÖ als einziges Argument für Doskozil, sie könne sich vorstellen, dass die SPÖ mit dem burgenländischen Landeshauptmann die besten Chancen im Bundeswahlkampf hätte.
Babler könnte für die SPÖ Mitte eine Spur zu links sein, so Grünberger. Die Landtagswahl in Salzburg habe gezeigt, dass linke Politik Menschen anspricht, aber so links wie die KPÖ würde die SPÖ nie werden. "Dafür verliert sie dann zu viel in der Mitte" - Grünberger denkt nicht, dass die Mitgliederbefragung ein finales Ergebnis bringen werde. Die "vierte Option" am Stimmzettel habe "die Büchse der Pandora" geöffnet.
Kern für das Tripel?
Die vierte Option, das könnte Ex-SPÖ-Kanzler Christian Kern sein, findet Kabarettist Florian Scheuba. Am Mittwoch gesellte sich Ex-SPÖ-Kanzler Christian Kern unter die Unterstützer von Doskozil, obwohl er damals Rendi-Wagner zu seiner Nachfolgerin machte.
Das Interessante an Kerns Unterstützungsposting war, dass er betonte Doskozil solle Babler einbinden, so Scheuba. "Und das sei wirklich eine Botschaft".
Das "Worst-Case-Scenary" für die SPÖ wäre es, wenn alles so bleiben würde wie es ist. Scheuba kann sich einen Neuanfang der SPÖ in einer Doppelspitze von Babler und Doskozil vorstellen, auch wenn das "merkwürdig" klingen würde.
Zwei Männer an der Spitze fände Lacina unpassend und eine Dosko-Kern-Doppelspitze halte er für eine "Absurdität". Kern hat schon einmal hingeschmissen.
Das nehmen ihm bis heute einige in der SPÖ übel, prominent betonte das in der TV-Diskussion der Unterstützer, der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker, der Rendi-Wagner an der Spitze sehen will.
https://twitter.com/puls24news/status/1651325855967182849
Lacina bezweifelt, ob Kerns Unterstützung für Doskozil wirklich eine Hilfe sei.
Scheuba will Blaha
Doskozil, Kern und Babler sollten gemeinsam den Platz frei machen für Barbara Blaha, schlägt Scheuba vor. Auch Lacina nickt. Frau-Sein allein sei aber noch kein Programm, zitiert Lacina Johanna Dohnal. "Geschlecht" sei in dieser Diskussion überbewertet.
"Ich bin die Stimme für all jene, die keine Stimme haben" zitiert Scheuba Babler aus einem Interview. Die Dreier-Spitze hätte etwas für alle, findet der Kabarettist.
Zusammenfassung
- Die SPÖ braucht einen Neuanfang, da sind sich die Diskutierenden bei "WildUmstritten" sicher.
- Richten sich Babler und Doskozil Sympathien über die Medien aus und was hat Ex-SPÖ-Kanzler Christian Kern damit zu tun?
- Bei "WildUmstritten" wird gemutmaßt.