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US-Militär und Verbündete wehren Houthi-Drohnenangriff ab

Das US-Militär hat zusammen mit seinen Verbündeten im Nahen Osten einen groß angelegten Drohnenangriff der vom Iran unterstützten Houthi-Miliz im Roten Meer und im Golf von Aden abgewehrt. Der Angriff von Samstag habe eine unmittelbare Bedrohung für Handels- sowie Kriegsschiffe dargestellt, teilte das zuständige Regionalkommando CENTCOM auf der Plattform X (ehemals Twitter) mit. Laut einem Houthi-Sprecher wurden 37 Drohnen abgeschossen.

37 Drohnen seien auf "eine ganze Reihe" von Zerstörern der US-Marine abgefeuert worden, teilte Jahja Sarea, der Militärsprecher der Rebellen, am Samstag im Fernsehen mit. Auch das US-Handelsschiff Propel Fortune sei beschossen worden.

Das US-Militär sprach von einem groß angelegten Angriff der Rebellen am Samstag in der Früh. Die Streitkräfte der Koalition hätten insgesamt 15 Kampfdrohnen der Houthi abgeschossen, hieß es weiter. Das französische Militär ergänzte später, nach eigenen Angaben vier Kampfdrohnen im Golf von Aden abgeschossen und zerstört zu haben. "Diese Verteidigungsmaßnahme trug direkt zum Schutz des Frachtschiffs 'True Confidence' unter der Flagge von Barbados bei, das am 6. März getroffen wurde und abgeschleppt wird, sowie anderer Handelsschiffe, die in der Gegend unterwegs sind."

Bereits Freitag früh hatten die US-Streitkräfte eigenen Angaben zufolge einen Selbstverteidigungsschlag gegen die Houthi-Miliz im Jemen ausgeführt. Ziel seien zwei auf Lastwagen montierte Antischiffsraketen der Houthi gewesen, teilte das Regionalkommando ebenfalls Samstag früh auf X mit.

Die Houthi hätten zudem am Freitagnachmittag zwei ballistische Antischiffsraketen aus dem Jemen auf die MV Propel Fortune im Golf von Aden abgefeuert, hieß es weiter. Das unter der Flagge Singapurs fahrende Schiff befinde sich auch in dessen Besitz und werde von ihm betrieben. Die Raketen hätten den Frachter aber nicht getroffen. Verletzungen oder Schäden wurden demnach nicht gemeldet.

Seit November werden immer wieder Schiffe von den Houthi-Rebellen attackiert. Nach ihrer Darstellung handelt es sich um Schiffe, die in Verbindung mit Israel stehen. Houthi-Sprecher Sarea bekräftigte, die Angriffe würden weitergehen, bis die israelische Aggression aufhöre und "die Belagerung des palästinensischen Volkes im Gazastreifen aufgehoben ist".

Die Houthi-Rebellen kontrollieren Teile des Jemens und seiner Küste. Sie gehören der vom Iran geführten sogenannten Achse des Widerstandes an und haben sich solidarisch mit der Hamas im Gazastreifen erklärt. Die Hamas hat am 07. Oktober überraschend den Süden Israels angegriffen und dabei 1.200 Menschen getötet, das israelische Militär führt seither eine Gegenoffensive im Gazastreifen.

Zum Schutz der Schifffahrt im Roten Meer haben die USA Ende des vergangenen Jahres die Initiative "Operation Prosperity Guardian" (etwa: Schutz des Wohlstandes) ins Leben gerufen, an der sich mehrere Länder beteiligen. Die EU einigte sich im Februar auf den EU-Einsatz "Aspides". Österreich beteiligt sich mit zwei Offizieren an der maritimen EU-Mission.

Das Rote Meer führt im Osten über die Meerenge Bab al-Mandab in den Golf von Aden. Dieser ist mit dem Arabischen Meer verbunden, einem Randmeer des Indischen Ozeans. Hier verlaufen einige der wichtigsten Schifffahrtswege nach Afrika und Asien und über den Suezkanal am westlichen Ende des Roten Meeres bis ins Mittelmeer. Wegen der Angriffe der Houthi meiden viele Reedereien das Rote Meer und den Suezkanal. Stattdessen nehmen die Frachtschiffe die weitaus längere und erheblich teurere Route um das Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas.

ribbon Zusammenfassung
  • Die US-Streitkräfte haben zur Selbstverteidigung zwei auf Lastwagen montierte Anti-Schiff-Raketen der Houthi im Jemen angegriffen.
  • Die Houthi hatten zuvor ballistische Raketen auf das singapurische Schiff MV Propel Fortune abgefeuert, es jedoch nicht getroffen.
  • Der Konflikt führt zu einer Meidung der Seeroute durch große Reedereien, was erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft hat.