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US-Geiseln: Hamas lassen Mutter und Tochter frei

Israel hat die erste Freilassung von zwei Geiseln der islamistischen Hamas im Gazastreifen bestätigt. "Heute Abend (Freitag) wurden Judith Tai Raanan und Natalie Shoshana Raanan aus den Händen der Terrororganisation Hamas entlassen", teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu am Freitagabend mit.

Medienberichten zufolge handelt es sich bei den beiden um US-Staatsbürgerinnen. Die beiden Frauen befinden sich in der Obhut des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, und seien nun auf dem Weg zu einer Militärbasis im Zentrum des Landes, wo ihre Familienangehörigen auf sie warteten, hieß es.

Die Frauen sind aus dem Kibbuz Nahal Oz nahe der Grenze zum Gazastreifen entführt worden.

Die Hamas hatte zuvor bekanntgegeben, eine Mutter und ihre Tochter aus humanitären Gründen freigelassen zu haben. Es handle sich um Staatsbürgerinnen der USA, sagte ein Hamas-Sprecher. Der Schritt gehe auf eine Vermittlung von Katar zurück. 

Der israelische Ex-Ministerpräsident Ehud Barak erwartet, dass die Hamas ausländische Geiseln freilassen wolle, um ihr Image zu verbessern. Sollte die Hamas tatsächlich die ausländischen Geiseln freilassen, mache dies aber die Situation für die israelische Armee "komplexer", meinte Barak. "Solange es Geiseln aus der ganzen Welt gibt, könnte die Hamas vorsichtiger agieren. Sobald es nur noch israelische Bürger sind, könnte das Ganze sehr grausam und unvorhersehbar werden."

Vermutlich viele noch am Leben

Israels Armee geht eigenen Angaben zufolge davon aus, dass die meisten der mehr als 200 in den Gazastreifen verschleppten Geiseln noch am Leben sind. Das teilte das Militär am Freitag mit. Woher sie die Informationen haben, sagte die Armee nicht.

Bis zu 200 Geiseln

Offiziellen Angaben zufolge haben Terroristen auf Geheiß der im Gazastreifen herrschenden Hamas nach dem Massaker am 7. Oktober mindestens 203 Menschen aus Israel in den Küstenstreifen verschleppt. Darunter sind nach Armeeangaben von Freitag mehr als 20 Kinder und Jugendliche. Zwischen zehn und 20 Geiseln seien ältere Menschen ab 60. Seit den Terroranschlägen gelten demnach noch 100 bis 200 Menschen als vermisst.

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ribbon Zusammenfassung
  • Das teilte das Militär am Freitag mit.
  • Offiziellen Angaben zufolge haben Terroristen auf Geheiß der im Gazastreifen herrschenden Hamas nach dem Massaker am 7. Oktober mindestens 203 Menschen aus Israel in den Küstenstreifen verschleppt.
  • Zwischen zehn und 20 Geiseln seien ältere Menschen ab 60. Seit den Terroranschlägen gelten demnach noch 100 bis 200 Menschen als vermisst.