Erstes stationäres Caritas-Hospiz in Wien eröffnet
Ein stationäres Caritas-Hospiz habe bisher gefehlt, betonte er. Nötig sei es jedenfalls: "Der Bedarf ist groß." Das Angebot im stationären Bereich decke diesen noch nicht. Deutlich umfangreicher sind bereits die Hilfestellungen im mobilen Segment. In Wien seien etwa fünf Hospizteams und vier Palliativteams unterwegs, erzählte der Caritasdirektor.
In Betrieb ist die nunmehr offiziell eröffnete Station, die gemeinsam mit der Organisation "Casa Leben" betrieben wird, bereits seit einigen Monaten. Bisher sind dort schon 25 Menschen bis zum Lebensende begleitet worden. Laut Schwertner lag das Alter der Betroffenen zwischen 42 und 97 Jahren. Im Durchschnitt halten sich Patienten rund fünf Wochen dort auf. Mit 16 Plätzen ist es laut Caritas das größte stationäre Hospiz Wiens.
Lob gab es für das 2022 verabschiedete Hospiz- und Palliativfondsgesetz. Dieses habe einen "Turbo gezündet", freute sich Schwertner. Es sei die Finanzierung derartiger Zentren durch Bund, Länder und Trägerorganisationen geregelt worden. Seither nehme der Ausbau Fahrt an.
Caritas wünscht Rechtsanspruch auf Betreuung
Er habe jedoch noch weitere Anliegen, hob er hervor. Schwertner sprach sich etwa für einen Rechtsanspruch auf palliative Versorgung aus. Es dürfe nicht von der Postleitzahl abhängen, ob man am Lebensende entsprechend betreut werde.
In Wien stehen laut der Geschäftsführerin des Fonds Soziales Wien, Susanne Winkler, insgesamt drei Tages- und fünf stationäre Hospize zur Verfügung. Erstere würden sich bereits im Vollausbau befinden. Bei den stationären Angeboten fehlen hingegen noch Plätze, wie sie betonte.
Sozial- und Gesundheitsministerin Korinna Schumann (SPÖ) verwies auf entsprechende Pläne im aktuellen Regierungsübereinkommen. "Der Ausbau muss weitergehen", bekräftigte sie. Wie viele Plätze fehlen würden, werde derzeit evaluiert. Auch der in Wien für den Bereich zuständige Ressortchef Peter Hacker (SPÖ) zeigte sich über das zwischen Bund und Ländern ausverhandelte Paket zufrieden. Die Verbesserungen durch das Gesetz seien deutlich spürbar, befand er.
Zusammenfassung
- Die Caritas hat in Wien ihr erstes stationäres Hospiz eröffnet, das 16 Plätze bietet und in Zusammenarbeit mit 'Casa Leben' betrieben wird.
- Seit der Inbetriebnahme wurden 25 Menschen im Alter von 42 bis 97 Jahren betreut, wobei der durchschnittliche Aufenthalt fünf Wochen beträgt.
- Das 2022 verabschiedete Hospiz- und Palliativfondsgesetz hat den Ausbau solcher Einrichtungen beschleunigt, doch fordert die Caritas weiterhin einen Rechtsanspruch auf palliative Versorgung.