UNO kündigt neun UNRWA-Mitarbeiter wegen Terror-Vorwürfen
Auf Nachfrage räumte UNO-Sprecher Farhan Haq ein, dass die Vorwürfe Israels nicht mit letzter Sicherheit von den Vereinten Nationen bestätigt werden konnten, "da zudem Informationen, die von israelischen Beamten zur Untermauerung der Anschuldigungen herangezogen wurden, in israelischer Obhut verblieben". Die Beweislage rechtfertige die Kündigungen aber aus Sicht der Organisation.
Der Sprecher bestätigte aber, dass die UNO mit großer oder sehr großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die UNRWA-Mitarbeiter an den verheerenden Terrorakten beteiligt waren. Details zu der Art der Beteiligung wurden zunächst nicht genannt. In zehn weiteren Fällen habe die Beweislage dagegen nicht ausgereicht, um die Arbeitsverhältnisse zu beenden. Die Vereinten Nationen betonten dabei, dass nicht untersucht wurde, ob die gekündigten Mitglieder der militanten Hamas sind. Es blieb unklar, wo sich die Beschuldigten aufhalten.
In den vergangenen Monaten hatte die UNO mehrfach moniert, dass Israel schwere Vorwürfe erhebe, aber die zugrunde liegenden Beweise nicht zur Verfügung stelle. Auch nach der nun beendeten Untersuchung schien es so, dass die Vereinten Nationen entscheidende Beweisstücke wie Videos nicht eigenständig auf Authentizität überprüfen konnten.
UNRWA war im Jänner in die Schlagzeilen geraten, weil Israel behauptete, dass zwölf Mitarbeiter in die verheerenden Terrorakte der islamistischen Hamas vom 7. Oktober verwickelt gewesen seien - später kamen Vorwürfe gegen weitere Personen hinzu. Einige der wichtigsten Geldgeber, darunter die USA und Deutschland, setzten ihre Zahlungen vorübergehend aus. Berlin hatte die Zuwendungen zusammen mit einer Reihe weiterer Länder aber wieder aufgenommen.
Eine weitere Untersuchung, die sich damit beschäftigte, inwieweit UNRWA seinen Neutralitätsvorgaben gerecht werde, bescheinigte der Organisation einige "robuste" Mechanismen, sah aber auch Verbesserungsbedarf. Die Organisation mit 12.000 Mitarbeitern im Gazastreifen gilt als Lebenslinie für Hunderttausende notleidende Palästinenser angesichts des verheerenden Krieges, der dem Terrorangriff folgte.
Zusammenfassung
- Die UNO hat die Zusammenarbeit mit neun UNRWA-Mitarbeitern beendet, da Hinweise auf eine Beteiligung an den Angriffen vom 7. Oktober 2023 vorliegen.
- Die Vorwürfe Israels konnten von der UNO nicht vollständig bestätigt werden, da entscheidende Beweise in israelischer Obhut blieben.
- UNRWA hat 12.000 Mitarbeiter im Gazastreifen und gilt als lebenswichtig für Hunderttausende Palästinenser.