UNO: Iran richtete in drei Monaten über 100 Menschen hin
Seit 2020 nehme die Zahl der Hinrichtungen im Iran zu, sagte die stellvertretende Hochkommissarin für Menschenrechte, Nada al-Nashif, am Dienstag in Genf.
2020 waren es nach ihren Angaben etwa 260 Hinrichtungen, im vergangenen Jahr mindestens 310. Zwischen dem 1. Jänner und dem 20. März dieses Jahres seien "mindestens 105 Menschen" im Iran hingerichtet worden, sagte al-Nashif bei der Vorstellung des jüngsten Berichts für den UNO-Menschenrechtsrat zur Lage im Iran.
Auch weniger schere Delikte betroffen
Besorgt äußerte sich al-Nashif unter anderem darüber, dass im Iran zunehmend auch weniger schwere Delikte mit der Todesstrafe geahndet werden. Die Prozesse, die zur Urteilsverkündung führten, erfüllten zudem in keiner Weise die Anforderungen an ein faires Verfahren.
Viele der im ersten Vierteljahr Hingerichteten gehörten Minderheiten im Iran an. Zwischen August 2021 und März 2022 seien überdies mindestens zwei Minderjährige exekutiert worden, mehr als 85 Minderjährige warteten im Todestrakt auf ihre Hinrichtung. Die Islamische Republik Iran vollstreckt nach China Jahr für Jahr die meisten Hinrichtungen weltweit.
Zusammenfassung
- Im Iran sind nach UNO-Angaben allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres mehr als hundert Menschen hingerichtet worden.
- Seit 2020 nehme die Zahl der Hinrichtungen im Iran zu, sagte die stellvertretende Hochkommissarin für Menschenrechte, Nada al-Nashif, am Dienstag in Genf.
- 2020 waren es nach ihren Angaben etwa 260 Hinrichtungen, im vergangenen Jahr mindestens 310.
- Zwischen dem 1. Jänner und dem 20. März dieses Jahres seien "mindestens 105 Menschen" im Iran hingerichtet worden, sagte al-Nashif bei der Vorstellung des jüngsten Berichts für den UNO-Menschenrechtsrat zur Lage im Iran.