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Trump gewann Vorwahl in New Hampshire, Haley macht weiter

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat übereinstimmenden US-Medienberichten und Angaben von Forschungsinstituten zufolge die Vorwahl in New Hampshire gewonnen. Trump kam auf etwa 54,6 Prozent, Haley erreichte 43,2 Prozent.

Laut Fernsehprognosen und der Auszählung von mehr als 80 Prozent der Stimmen kam Trump auf etwa 54,6 Prozent, Haley erreichte demnach rund 43,2 Prozent. Die Wahlbeteiligung war nach Angaben der Behörden sehr hoch.

Sollten sich die frühen Angaben bestätigen, wäre Trump mit dem Versuch gescheitert, gleich bei der zweiten Abstimmung der Vorwahlen eine klare Vorentscheidung herbeizuführen.

Haleys Wahlkampfteam hatte noch während der Stimmabgabe am Dienstag angekündigt, sie werde mindestens bis zum Super Tuesday am 5. März im Rennen bleiben. Dann wird in 16 der 50 Bundesstaaten gewählt und etwa ein Drittel der Delegiertenstimmen verteilt.

Verbale Attacken gehen weiter

Trump hat nach seinem Sieg seine Konkurrentin verbal attackiert. "Sie dreht eine Siegerrunde, dabei haben wir sie so deutlich geschlagen", sagte er am Dienstabend (Ortszeit) in Nashua über die 52-Jährige. Haley sei eine Hochstaplerin, die den Sieg für sich beanspruche. Die ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen hatte zuvor bei einer Rede gesagt, dass sie weiter um die Kandidatur ihrer Partei kämpfen werde. "Sie wird nicht gewinnen", konterte Trump.

"Das Rennen ist noch lange nicht vorbei, es gibt noch Dutzende von Bundesstaaten, die noch vor uns liegen", sagte Nikki Haley am Dienstagabend (Ortszeit) in Concord. "Ich bin eine Kämpferin." Sie gratulierte Trump zu seinem Sieg in New Hampshire, fügte aber hinzu, dass eine zweite Amtszeit ihres Konkurrenten nur Chaos über das Land bringen werde. Die 52-Jährige forderte den 25 Jahre älteren Rivalen erneut zur Teilnahme an einer TV-Debatte auf und zweifelte seine geistige Zurechnungsfähigkeit an.

In den USA wird nicht ausgeschlossen, dass Haley auf das Amt der US-Vizepräsidentin an Trumps Seite schielen könnte. Allerdings griff sie ihren Konkurrenten in den vergangenen Tagen heftiger denn je verbal an. Trump hatte zuletzt angedeutet, er habe eine Kandidatin oder einen Kandidaten für das Amt im Auge - nannte aber keine Namen. Spekuliert wird über die ihm besonders treu ergebene und ultraradikale Elise Stefanik, die für die Republikaner im US-Repräsentantenhaus sitzt und kräftig Wahlkampf für Trump macht.

Auch Biden vorne

US-Präsident Joe Biden hat die Vorwahl zur Präsidentschaftskandidatur seiner Partei in New Hampshire Prognosen zufolge gewonnen. Sein Erfolg ist aber eher symbolischer Natur - denn die in dem Bundesstaat gesicherten Delegiertenstimmen werden beim Nominierungsparteitag der Demokraten im Sommer nicht berücksichtigt.

Biden, der im November für eine zweite Amtszeit als Präsident antreten will, stand bei der Vorwahl am Montagabend gar nicht auf dem Wahlzettel. Dennoch hatten die Wählerinnen und Wähler die Möglichkeit, seinen Namen einzutragen. Bidens Unterstützer hatten vor allem aus Image-Gründen um Stimmen geworben, um den Präsidenten nicht blank dastehen zu lassen.

Hintergrund ist ein interner Streit bei den Demokraten: Die Parteiführung wollte den Auftakt der Vorwahlserie eigentlich nach South Carolina verlegen - in einen Bundesstaat mit einer diverseren Wählerschaft, um etwa den Stimmen von schwarzen Wählern eine größere Bühne zu geben.

Die Abstimmung dort steht aber erst am 3. Februar an. New Hampshire wollte sich den Status als erster Vorwahl-Staat nicht nehmen lassen und beharrte auf seinem frühen Abstimmungstermin. Biden hielt sich an die Parteilinie und ließ sich nicht auf den Wahlzettel in New Hampshire setzen. Dort waren nur weitgehend unbekannte Anwärter aufgeführt, die keinerlei Chancen hatten. Als Amtsinhaber hat Biden bei den Vorwahlen der Demokraten keine ernst zu nehmende Konkurrenz.

Die eigentliche Präsidentenwahl findet Anfang November statt. Trump und Biden liegen in Umfragen faktisch gleichauf.

ribbon Zusammenfassung
  • Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat übereinstimmenden US-Medienberichten und Angaben von Forschungsinstituten zufolge die Vorwahl in New Hampshire gewonnen.
  • Trump kam auf etwa 54,6 Prozent, Haley erreichte 43,2 Prozent.