Haley verspricht Durchhaltevermögen im Duell mit Trump
"Alle warten darauf, meinen Nachruf zu schreiben", sagte die frühere Botschafterin bei der UNO am Dienstag dem TV-Sender CNN im US-Staat New Hampshire. Sie habe sich aber in einem Bewerberfeld gehalten, in denen von anfangs mehr als einem Dutzend Anwärtern nur noch zwei übrig seien. Trump zeigte sich indes siegessicher.
Will nicht vor "Super Tuesday" aufgeben
Die 52-Jährige Haley betonte, sie sei eine Kämpferin und "jemand, der nicht aufgibt". In einem Rundschreiben von Haleys Wahlkampfteam hieß es am Dienstag, die politische Elite und die Medien wollten Trump bereits krönen und das Rennen der Republikaner für beendet erklären.
"So funktioniert das nicht", schrieb Haleys Wahlkampf-Managerin, Betsy Ankney. Kongressabgeordnete und andere Präsidentschaftsbewerber fielen zwar reihenweise um, doch Haley knicke nicht ein. "Wir gehen nirgendwo hin." Die Vorwahlen hätten gerade erst begonnen. "Nach dem Super Tuesday werden wir ein sehr gutes Bild davon haben, wo dieses Rennen steht", betonte Ankney. "Bis dahin sollten alle tief durchatmen."
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Trump auf Kurs
Trump zeigte sich im Tagesverlauf siegessicher. "Der korrupte Sumpf in Washington hat alles in seiner Macht stehende getan, um Ihnen die Stimme zu nehmen", schrieb er im Internet an seine Anhänger. New Hampshire werde jedoch sicher mit "lauter und deutlicher" Stimme sprechen.
Haley erklärte ihrerseits in Hampton, der Wahlkampf sei schon immer ein Marathon-Lauf gewesen. "Er war nie ein Sprint." Ihrem Wahlkampfteam zufolge will sie mindestens bis zum "Super Tuesday" am 5. März im Rennen bleiben. Dann wird in 16 der 50 Bundesstaaten gewählt. Die eigentliche Präsidentenwahl steht am 5. November an. Der Statistik-Website FiveThirtyEight zufolge lag Trump zuletzt in New Hampshire mit 53,9 Prozent der Stimmen vor Haley mit 36,3 Prozent. Die meisten Wahllokale schließen um 19.00 Uhr (Ortszeit US-Ostküste; 01.00 Uhr MEZ), einige jedoch eine Stunde später.
Endspurt bei Republikanern
Von den republikanischen Präsidentschaftsanwärtern sind nur noch Haley und Trump übrig. In Umfragen liegt Trump landesweit mit gewaltigem Vorsprung vor Haley. Ihr werden daher nur geringe Chancen eingeräumt, sich am Ende gegen Trump durchzusetzen. Der Ex-Präsident gab sich am Dienstag bei einem Überraschungsauftritt in einem Wahllokal in New Hampshire, wo die zweite Vorwahl der Republikaner lief, einmal mehr siegessicher und versicherte, ihm sei egal, wie lange Haley im Rennen bleibe.
Gespaltene Meinung zu Verurteilung
Die Hälfte der US-Republikaner bei der Vorwahl in New Hampshire würde auch im Falle einer Verurteilung von Donald Trump für eine zweite Amtszeit des Ex-Präsidenten stimmen. Dies ging in der Nacht auf Mittwoch aus einer Nachwahlbefragung des Datenanbieters Edison Research hervor.
Dem Anteil von 50 Prozent standen 47 Prozent der Befragten gegenüber, die ihn dann nicht für geeignet halten würden. Bei der Erhebung mit 1.565 Teilnehmern erklärten 49 Prozent zudem, beim Sieg des demokratischen Amtsinhabers Joe Biden 2020 sei es nicht mit rechten Dingen zugegangen. Die Angaben wurden vor Schließung der Wahllokale in New Hampshire veröffentlicht.
In New Hampshire war Haleys Rückstand zu Trump in Umfragen deutlich geringer als anderswo. Sie erhoffte sich dort ein starkes Ergebnis. Trump wiederum rief seine Anhänger im Voraus dazu auf, ihm in New Hampshire einen Wahlsieg mit großem Vorsprung zu bescheren, um seine Rolle als parteiinterner Spitzenreiter zu zementieren.
Mehrere loyale Trump-Unterstützer hatten bereits nach dessen klarem Sieg bei der ersten Vorwahl im Bundesstaat Iowa erklärt, das Rennen sei gelaufen. Der oder die Siegerin der republikanischen Vorwahlen wird fast sicher gegen den amtierenden Präsidenten Joe Biden von den Demokraten antreten. In Umfragen liegen Biden und Trump derzeit faktisch gleichauf.
Zusammenfassung
- Die US-Republikanerin Nikki Haley hat im Duell mit Ex-Präsident Donald Trump um die Präsidentschaftskandidatur ihrer Partei Durchhaltevermögen versprochen.
- Trump zeigte sich im Tagesverlauf siegessicher.
- Ihrem Wahlkampfteam zufolge will sie mindestens bis zum "Super Tuesday" am 5. März im Rennen bleiben.
- Der Statistik-Website FiveThirtyEight zufolge lag Trump zuletzt in New Hampshire mit 53,9 Prozent der Stimmen vor Haley mit 36,3 Prozent.