Waffenruhe im Gaza-Krieg soll Sonntag früh beginnen
Zudem soll der Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und Gaza zeitnah wieder geöffnet werden. Auch die Einfuhr humanitärer Hilfe für die Palästinenser soll deutlich aufgestockt werden. Israels Militär soll sich zudem aus dicht besiedelten Gebieten des Gazastreifens abziehen.
Details einer erhofften zweiten und dritten Phase des Abkommens über ein dauerhaftes Ende des Kriegs und einen kompletten Abzug Israels aus dem Gazastreifen wollen die Konfliktparteien während der ersten Phase der sechswöchigen Waffenruhe klären.
Kurz vor dem geplanten Beginn der Waffenruhe im Gazastreifen gab es am Samstag freilich neue Probleme zwischen den Kriegsparteien. Die islamistische Hamas legte laut israelischen Angaben bisher keine Liste mit den Namen der ersten drei Geiseln vor, die am Sonntag planmäßig freigelassen werden sollen. "Israel wird Verstöße gegen das Abkommen nicht tolerieren", warnte am Samstag Israels Premier Benjamin Netanyahu. Ohne die Namensliste werde Israel die Umsetzung des Abkommens nicht fortführen.
Aus Kreisen der Hamas hieß es, die Organisation werde die Liste mit den Namen der ersten drei Geiseln in den kommenden Stunden übermitteln. Nichtsdestotrotz drohte Netanyahu mit einer Wiederaufnahme der Kampfhandlungen im Gazastreifen für den Fall, dass sich die vereinbarte Waffenruhe als sinnlos erweisen solle. Er habe dafür den Rückhalt des designierten US-Präsidenten Donald Trump wie auch seines Vorgängers Joe Biden. "Falls wir zum Kampf zurückkehren müssen, werden wir das auf neue, energische Weise tun", sagte Netanyahu in einer Videoansprache.
Zusammenfassung
- Die vereinbarte Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas soll am Sonntag um 8.30 Uhr Ortszeit in Kraft treten. Im Rahmen dieser Vereinbarung sollen insgesamt 33 Geiseln, darunter der österreichisch-israelische Doppelstaatsbürger Tal Shoham, freikommen.
- Israel wird im Gegenzug 1.904 palästinensische Häftlinge freilassen. Zudem wird der Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und Gaza wieder geöffnet, und die Einfuhr humanitärer Hilfe soll erhöht werden.