Trotz UN-Verbots: Nordkorea feuerte Rakete ab
Die Kurzstrecken-Rakete sei in Richtung Meer vor der Ostküste Nordkoreas abgefeuert worden, teilte der südkoreanische Generalstabschef mit. Japans Küstenwache ging davon aus, dass das Projektil ins Meer gestürzt ist. Nur Minuten nach dem Start warf das Verteidigungsministerium in Pjöngjang "Schurken" in den USA und in Südkorea rücksichtslose militärische Aktionen vor.
Die Ankunft des Atom-U-Boots "USS Missouri" in Südkorea sei der jüngste Akt, der beweise, dass die USA einen Atomkrieg erwägen würden, hieß es in der von der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA verbreiteten Mitteilung des Ministeriums. Auf jeglichen Einsatz von Atomwaffen gegen Nordkorea werde man mit einer "vorbeugenden und zerstörerischen Antwort" reagieren. Die USA versuchten, das Jahr mit einer Demonstration des Atomkriegs zu beenden, hieß es in der Meldung.
Raketen könnten USA erreichen
Vor dem Start der nordkoreanischen Rakete hatten Regierungsvertreter in Seoul und Tokio davor gewarnt, dass das atomar bewaffnete Nordkorea in diesem Monat den Testabschuss einer seiner Interkontinentalraketen vorbereite. Dieser Raketentyp könnte auch die USA erreichen.
Mit den Raketentests setzt sich Nordkorea über Resolutionen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen hinweg, nach denen es dem Land verboten ist, derartige Waffen zu entwickeln. Die "USS Missouri" hatte am Sonntag im südkoreanischen Hafen Busan angelegt. Vergangenen Monat hatte der Flugzeugträger "USS Carl Vinson" Busan besucht. Am Samstag veröffentlichte die sogenannte Nukleare Beratungsgruppe der USA und Südkoreas in Washington eine Stellungnahme mit einer deutlichen Warnung an Nordkorea.
Neue Sanktionen gegen Diktatur
Jeder Atomschlag gegen Südkorea oder seine Verbündeten sei inakzeptabel und werde zum Ende der Regierung von Machthaber Kim Jong-un führen, hieß es dort. "Die US-Seite bekräftigte, dass jeder nukleare Angriff der Demokratischen Volksrepublik Korea auf die Republik Korea mit einer schnellen, überwältigenden und entschlossenen Reaktion werden wird."
Die USA und ihre Partnerländer Südkorea, Japan und Australien hatten Nordkorea zuletzt wegen des Starts eines Aufklärungssatelliten im November mit neuen Sanktionen belegt. Sie werfen Pjöngjang vor, dabei Technologien eingesetzt zu haben, die in Zusammenhang mit seinem Programm zur Entwicklung von Interkontinentalraketen stehen.
Zusammenfassung
- Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs eine zunächst nicht identifizierte ballistische Rakete abgefeuert.
- Die Rakete sei in östlicher Richtung des Meeres zwischen der koreanischen Halbinsel und Japan geflogen, teilte der Generalstab am späten Sonntagabend mit.
- UNO-Beschlüsse untersagen der selbst ernannten Atommacht Nordkorea Tests von ballistischen Raketen. Solche Raketen können auch Atomsprengköpfe tragen.