LH Drexler: Gefahr für die Steiermark "noch nicht vorbei"

Noch sind Teile der Steiermark von der Außenwelt abgeschnitten, Dutzende Einwohner evakuiert. Doch es regnet weiter, der Steirische Landeshauptmann warnt vor Vermurungen und Hangrutschungen und stellt Hilfsgelder aus Katastrophenfonds in Aussicht.

Steiermarks Landeshautmann Christopher Drexler spricht nach Besuchen, unter anderem in Übelbach, "von einer "ganz dramatischen Katastrophe". 90.000 Steirer leben in den Katastrophengebieten, 81 davon seien noch evakuiert und in Privatquartieren untergebracht. 16 Haushalte sind laut Drexler noch von der Außenwelt abgeschnitten.

7.000 Einsatzkräfte, unter anderem Feuerwehr und Bundesheer, waren am Wochenende im Einsatz, aktuell sind es noch 236, 35 Bundesheer-Soldaten lösen hauptsächlich Verklausungen und installieren Ersatzbrücken, wo die Wassermassen alte mitgerissen haben.

Größte Gefahr: Rutschungen, Muren

Die Gefahr, warnt der Landeshauptmann, sei aber noch nicht vorbei, denn es wird in den kommenden Tagen weiter regnen. Man müsse "weiter gewappnet sein". Laut Drexler gehe die größte Gefahr aktuell von Hangrutschungen und Vermurungen aus.

Unwetter im Südburgenland: "So ein Hochwasser haben wir noch nicht erlebt"

Neben der Steiermark kam es auch im Südburgenland zu schweren Regenfällen und Hochwasser. PULS 24 Reporterin Charlotte Heß berichtet aus Unterschützen und spricht dort mit dem Betroffenen Erich Mauthler.

"Erhebliche Verwüstungen"

Drexler spricht von "erheblichen Verwüstungen", landesweit sei eine Reihe von Straßen gesperrt. Die A9, die Pyhrn Autobahn, ist etwa noch bis zum Wochenende unbefahrbar. Schlimmer stellt sich die Lage bei der Übelbacherbahn dar. Diese Eisenbahn-Lokalverbindung wird "mutmaßlich erst wieder Richtung Sommer den Betrieb aufnehmen können". Der Gleiskörper sei unterspült.

"Der Schaden ist gewaltig", sagt Drexler, aber "wir können derzeit noch überhaupt keine Schadenssumme nennen". Das werde noch einige Zeit brauchen.

Soforthilfe-Beschluss am Donnerstag

Am Donnerstag soll die Landesregierung aber einen ersten Beschluss für Soforthilfe fassen, damit Akonto-Zahlungen geleistet werden können. "Wir werden uns bemühen, möglichst rasch die Schadensmeldungen zu bearbeiten, um rasch zur Hilfe für die Betroffenen zu kommen."

Katastrophenfonds sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene sollen angezapft werden "für Schäden, die nicht versichert sind, die von Versicherungen nicht gedeckt werden können entsprechende Mittel beantragt werden".

Rund 50 Millionen Euro wurden pro Jahr laut Landeshauptmann in den Hochwasserschutz investiert. "Gott sei Dank ist das passiert."

Anrainer-Blockade beim Hochwasserschutz

Trotzdem verstehe Drexler, "wenn Betroffene in den gefährdeten Gebieten kein Verständnis haben, dass notwendige Maßnahmen durch Anrainer blockiert werden. Hier müssen wir für schnellere Verfahren sorgen."

ribbon Zusammenfassung
  • Noch sind Teile der Steiermark von der Außenwelt abgeschnitten, Dutzende Einwohner evakuiert.
  • Doch es regnet weiter, der Steirische Landeshauptmann warnt vor Vermurungen und Hangrutschungen und stellt Hilfsgelder aus Katastrophenfonds in Aussicht.