Geets: Asylzahlen von 2015 könnten übertroffen werden

"Profil"-Journalistin Siobhán Geets meint, dass die Zahl der Flüchtlinge aus dem Jahr 2015 angesichts der vielen Flüchtlinge übertroffen werden könnte - besonders Inder stechen als große Gruppe hervor. Bei den Zahlen müsse man aber differenzieren.

Ein Viertel der Flüchtlinge, die im August nach Österreich kamen seien Inder, wie "Profil"-Journalistin Siobhán Geets im PULS 24-Interview konstatiert. Es sei durchaus wahrscheinlich, dass die Asylzahlen von 2015 mit knapp 80.000 Menschen im November mit knapp 90.000 übertroffen werden könnten, bezieht sich Geets auf Expert:innennmeinungen.

Inder wollen gar nicht nach Österreich

Dennoch müsse man bei den Zahlen auf die Betreuten in Grundversorgung schauen, in der sich derzeit ungefähr 90.000 Menschen befänden und die 57.000 Ukrainer:innen bereits eingerechnet seien. "Normale Asylwerber" gebe es derzeit knapp 20.000.

Inder würden aber eigentlich gar nicht nach Österreich wollen, sondern nach Frankreich und Spanien - diese Länder bräuchten billige Arbeitskräfte in der Landwirtschaft. Jedoch bliebe den Indern nichts anderes übrig, als einen Asylantrag in Österreich zu stellen, ansonsten würden sie wieder nach Ungarn zurückgeschoben werden.

Die Kampagne, die das Innenministerium gegen Inder lancierte, sieht Geets kritisch: "Die Vertrauen dem Innenministerium nicht" und wenn ein anderer Erfolg bei der Flucht habe, dann wäre das ein großer Beweggrund, es auch zu versuchen.

Karner: "Ungewöhnliche Maßnahmen" notwendig

Am Rande einer Pressekonferenz äußerte sich Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) zur Unterbringung von Flüchtlingen in Zelten. Manchmal "bedarf es Maßnahmen, die eher ungewöhnlich sind oder wo es wahrscheinlich bessere Möglichkeiten gäbe". Es gelte aber zu verhindern, dass sich junge Männer "vor Schulen, vor Kindergärten, auf Bahnhöfen oder unseren Hauptplätzen eine Bleibe suchen".

ribbon Zusammenfassung
  • "Profil"-Journalistin Siobhán Geets meint, dass die Zahl der Flüchtlinge aus dem Jahr 2015 angesichts der vielen Flüchtlinge übertroffen werden könnte - besonders Inder stechen als große Gruppe hervor.
  • Bei den Zahlen müsse man aber differenzieren.