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Kurz Schulter an Schulter mit Erdogan und Orbán

Ungarns Ministerpräsident Orbán nutze die World Athletic Games in Budapest für staatsmännische Inszenierung. Mit dabei war auch der inzwischen angeklagte Ex-ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz.

In Budapest fanden am Wochenende die World Athletic Champtionships statt. Der ungarische Premierminister Viktor Orbán nutzte die Spiele zur Selbstinszenierung auf der Weltbühne. Mit dabei auf der Ehrentribüne waren unter anderem Milorad Dodik, der Präsident der Republika Srpska in Bosnien sowie der serbische Präsident Aleksandar Vučić. Alle gelten als konservative Hardliner.

Mitten im Getümmel war auch Österreichs Ex-Kanzler Sebastian Kurz. 

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Im Bild: Sebastian Kurz, Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán, der Präsident der World Athletics, Sebastian Coe, Katars Emir Tamim bin Hamad Al Thani, Aserbaidschans Präsident Ilham Aliyev und Ungarns Präsidentin Katalin Novák.

Nicht zu sehen am Bild ist der türkische Präsident Recep Erdogan, er dürfte, zumindest eine Zeit lang, auch auf der Tribüne rechts von Kurz gesessen sei. 

Erdogan, Orbán, der Präsident von Usbekistan und der serbische Präsident hatten in Budapest zuvor ein Verhandlungstreffen. Unter anderem soll Ungarn seine Gasversorgung mit Aserbaidschan abgesichert haben.

Auf Instagram schreibt Orbán gar von einem "Gipfel" und "Beratungen" mit Kurz und davon, dass die "diplomatische Operation" weitergehe. Dazu zeigt er sich in staatstragender Inszenierung beim Händeschütteln mit Kurz, dahinter die beiden Landesflaggen.

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Kritisch sehen internationale Medien die internationalen Besuche. So titelt "euronews": "Ungarn verwendet die World Athletic Games, um seine Verbindungen zu stärken, EU- und NATO-Staatsoberhäupter sind nicht eingeladen".

"Nur Autokraten aus dem Osten und ein gefallener westlicher Politiker" titelt das Nachrichtenportal "Daily News Hungary". Demnach wollte Orbán seine "Freunde" zu den World Athletic Games laden, andere NATO- und EU-Staaten dürften nicht dazu gezählt haben.

Kurz' Besuch bei dem Großevent war einer der ersten öffentlichen Termine, seitdem vergangene Woche gegen ihn Anklage erhoben wurde. Im Oktober muss der Ex-Kanzler wegen mutmaßlicher Falschaussage vor dem Ibiza-U-Ausschuss vor Gericht. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

ribbon Zusammenfassung
  • Ungarns Ministerpräsident Orbán nutze die World Athletic Games in Budapest für staatsmännische Inszenierung.
  • Mit dabei war, neben Autokraten wie dem türkischen Präsidenten Erdogan und dem aserbaidschanischen Machthaber Alijew, auch der inzwischen angeklagte Ex-ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz.