König Charles isst KeksAPA/AFP

In Italien unbekannt

Charles lobt "Garibaldi-Kekse", Italiener wissen von nichts

10. Apr. 2025 · Lesedauer 2 min

Das britische Königspaar Charles und Camilla ist gerade auf Staatsbesuch in Italien. Dort lobte Charles die "Garibaldi Biscuits" als Zeichen für die Verbundenheit von Großbritannien und Italien. Doch die Italiener waren ratlos, was für Kekse das sein sollten.

König Charles III. und seine Frau Camilla verbringen ihren 20. Hochzeitstag beim Staatsbesuch in Italien. Am Mittwoch sprach der britische König vor der italienischen Abgeordnetenkammer im Palazzo Montecitorio. Dabei schwärmte er über die historische Verbundenheit von Großbritannien und Italien.

"Als Garibaldi in unser Land kam, wurde die Bevölkerung von einer Garibaldi-mania ergriffen: Es wurde sogar ein Keks mit seinem Namen geschaffen, die höchste Ehre, die bei uns zuteilwerden kann", führte der König aus.

Ihn kennt man natürlich, die Kekse nicht

Doch die italienischen Abgeordneten waren ratlos. Den italienischen Revolutionär und Nationalhelden Giuseppe Garibaldi (1807-1882) kannten sie natürlich, doch von "Garibaldi-Keksen" hatten sie noch nie etwas gehört.

Der aus Genua stammende Garibaldi besuchte Großbritannien im Jahr 1854. Er war Revolutionär und kämpfte für viele nationale Befreiungsbestrebungen weltweit, etwa auch in Südamerika, und war ein veritabler Superstar seiner Zeit.

"Zerquetschte-Fliegen-Kekse"

Die nach ihm benannten Kekse bestehen aus zwei dünnen Schichten Keksteig, zwischen die Rosinen gepresst sind und wurden wohl 1861, passend zur Einigung Italiens, erstmals gebacken und verkauft. In Großbritannien sind sie noch heute ein beliebter Snack zum Nachmittagstee.

Wegen der Erscheinungsform mit den dunklen, zerdrückten Rosinen, werden sie auch wenig g'schmackig "Fliegen-Friedhof" oder "Zerquetschte-Fliegen-Kekse" genannt.

Garibaldi-KekseJames F. Carter/CC-By-SA-2.5/Wikimedia

Warum es die Garibaldi-Kekse trotz des prominenten Namens nie nach Italien geschafft haben? "Wahrscheinlich, weil das Rezept von der italienischen Mehlspeis-Tradition weit entfernt ist und weil man Garibaldi bei uns mehr mit Denkmälern als mit Süßgebäck ehrt", mutmaßt die italienische Tageszeitung "La Repubblica".

In Großbritannien hat das Ehren von großen Persönlichkeiten mit Mehlspeisen oder Snacks eine lange Tradition: vom Victoria Sponge Cake bis zum Sandwich, das seinen Namen vom Earl of Sandwich hat. In Österreich geht etwa die Esterházy-Torte auf eine ähnliche Tradition zurück.

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Zusammenfassung
  • Das britische Königspaar Charles und Camilla ist gerade auf Staatsbesuch in Italien.
  • Dort lobte Charles die "Garibaldi Biscuits" als Zeichen für die Verbundenheit von Großbritannien und Italien.
  • Doch die Italiener waren ratlos, was für Kekse das sein sollten.
  • In Großbritannien werden sie gerne zum Nachmittagstee gereicht und werden wegen der Erscheinungsform mit den dunklen, zerdrückten Rosinenauch wenig g'schmackig "Fliegen-Friedhof" oder "Zerquetschte-Fliegen-Kekse" genannt.