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Schüssel kritisiert KPÖ: "Diese Marke ist toxisch"

Den Namen KPÖ "sollte man heutzutage nicht einmal mehr in den Mund nehmen", findet Altkanzler Wolfgang Schüssel. Er versteht nicht, warum etwa Kay-Michael Dankl in Salzburg unter diesem Parteinamen kandidiert. Wer die Verbrechen des Kommunismus kleinrede, "weiß nicht, wovon er spricht".

"Das ist unfassbar": Wolfgang Schüssel, ÖVP-Bundeskanzler von 2000 bis 2007, versteht nach dem Wahlerfolg der Kommunisten in Salzburg nicht, warum jemand unter diesem "Label oder der Marke" KPÖ überhaupt antreten kann. 

So etwas "sollte man heutzutage nicht einmal mehr in den Mund nehmen", "die Marke ist toxisch", sagt Schüssel dem "Kurier". Dankl möge ein "netter, junger Mann sein", aber: "Warum der unter KPÖ kandidiert, muss mir mal einer erklären." Er empfiehlt Dankl "die Marke blitzartig aufzugeben".

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Millionen Tote

Es gebe eine Aufarbeitungskultur zu den Verbrechen der NS-Zeit. Aber über die Millionen Toten, die auf das Konto der Kommunisten Mao oder Stalin gehen, werde in Schulen und an Unis wohl nicht ausreichend gelehrt.  

Schüssel erinnert an den Eisernen Vorhang: "Wir hatten mehr Todesopfer und Verletzte entlang dieser Todeszone als an der gesamten innerdeutschen, viel längeren Grenze." 

Trotz Absturzes in den Umfragen hält der Altkanzler die ÖVP nach wie vor für "die Europapartei" und hofft "sehr" auf Wahlerfolge. Schüssel erinnert daran, dass "auch Kogler und Van der Bellen" vor 30 Jahren gegen den EU-Beitritt waren. 

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"Top-Leute" um Nehammer

Die ÖVP hingegen habe "hervorragende Persönlichkeiten anzubieten, die keine andere Partei hat. Top-Leute, absolute Profis", wie etwa Bundeskanzler Karl Nehammer, Europaministerin Karoline Edtstadler, Außenminister Alexander Schallenberg und Finanzminister Magnus Brunner.

Kickl "immer auf der anderen Seite"

"Kein österreichischer Politiker ist ein Dämon", auch FPÖ-Chef Kickl sei keiner. "Wir sollten uns einmal befreien von dieser Zuspitzung, dieser Polarisierung, dass die einen die Lichtgestalten und die anderen die Beelzebuben sind." Kickl habe er aber immer "als Gegner" erlebt. Sowohl 2000 bei der schwarz-blauen Koalition mit Jörg Haider und Susanne Riess, als auch 2005, als sich das BZÖ von der FPÖ abspaltete. "Der Herbert Kickl war immer auf der anderen Seite."

SPÖ-KPÖ-Stichwahl nach Salzburg-Wahl

ribbon Zusammenfassung
  • Den Namen KPÖ "sollte man heutzutage nicht einmal mehr in den Mund nehmen", findet Altkanzler Wolfgang Schüssel.
  • Er versteht nicht, warum etwa Kay-Michael Dankl in Salzburg unter diesem Parteinamen kandidiert.
  • Wer die Verbrechen des Kommunismus kleinrede, "weiß nicht, wovon er spricht".