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Trump-Prozess: Showdown und Schlussplädoyers

Im historischen Prozess rund um Schweigegeldzahlungen von Donald Trump werden am Dienstag die Schlussplädoyers erwartet. Dem Ex-US-Präsidenten könnte bei einer Verurteilung eine mehrjährige Freiheitsstrafe drohen.

Im Prozess gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump rund um Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin werden am Dienstag in New York die Schlussplädoyers erwartet.

Staatsanwaltschaft und Verteidigung sollen ihre Argumente (ab 15.30 Uhr MESZ) vor den zwölf Geschworenen vorbringen, bevor diese sich zur Urteilsfindung zurückziehen.

Trump wird Dokumentenfälschung in 34 Fällen vorgeworfen. Dem erneuten Präsidentschaftsbewerber droht bei einer Verurteilung eine mehrjährige Freiheitsstrafe, die auch zur Bewährung ausgesetzt werden könnte, oder eine Geldstrafe. Er hat auf nicht schuldig plädiert.

Nach den Schlussplädoyers, sie sollen noch am Dienstag oder spätestens am Mittwoch zu Ende sein, beraten zwölf Geschworenen über ihr Urteil. Sie müssen dabei eine einstimmige Entscheidung treffen.

Offiziell gibt es dafür kein Zeitlimit, für gewöhnlich beraten Jurys aber einige Stunden bis einige Tage. Im Falle einer Verurteilung wird Richter Juan Merchan das Strafmaß an einem gesonderten Termin festlegen.

Prozess könnte noch platzen

Sollten die Geschworenen sich auch nach längerer Beratung nicht einigen können, ist der Prozess geplatzt. In diesem Fall hätte die Staatsanwaltschaft die Möglichkeit, das Verfahren mit einer neuen Jury erneut aufzurollen.

Video: Kronzeuge packt im Trump-Prozess aus

Seit Mitte April wurden in dem Prozess mehr als 20 Zeuginnen und Zeugen gehört. Es ist der erste Strafprozess gegen einen ehemaligen US-Präsidenten in der amerikanischen Geschichte.

Die Staatsanwaltschaft beschuldigt Trump, dass er seine Aussichten auf einen Erfolg bei der Präsidentschaftswahl 2016 durch die Zahlung von 130.000 Dollar (119,93 Mio. Euro) an die Pornodarstellerin Stormy Daniels habe verbessern wollen.

Obwohl die - von keiner Seite bestrittene - Zahlung selbst nicht illegal war, soll der heute 77-Jährige bei der Erstattung des Betrags an seinen damaligen persönlichen Anwalt Michael Cohen Unterlagen manipuliert haben, um den wahren Grund der Transaktion zu verschleiern. Dies habe die Zahlungen zu illegaler Wahlkampf-Finanzierung gemacht.

Auswirkungen auf US-Wahlkampf

Das Urteil dürfte sich auch auf den gegenwärtigen Wahlkampf in den Vereinigten Staaten auswirken - die Frage ist bloß: wie stark und zu wessen Vorteil.

Trump inszeniert sich als Opfer einer politisch motivierten Justiz, um seine Anhängerschaft zu mobilisieren. Amtsinhaber Joe Biden scheint bisher nicht erkennbar zu profitieren.

ribbon Zusammenfassung
  • Im Prozess gegen Donald Trump wegen Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin werde am Dienstag die Schlussplädoyers erwartet.
  • Trump droht bei einer Verurteilung eine mehrjährige Freiheitsstrafe - die auch zur Bewährung ausgesetzt werden könnte. Auch eine Geldstrafe wäre möglich.
  • Er plädierte auf nicht schuldig und inszeniert sich als Opfer einer politisch motivierten Justiz.