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Saudischer König lädt iranischen Präsidenten nach Riad ein

Die bisherigen Erzrivalen Saudi-Arabien und Iran wollen ihre Streitigkeiten beilegen. Erstmals seit den vor sieben Jahren abgebrochenen diplomatischen Beziehungen habe der König Saudi-Arabiens, Salman bin Abdulaziz, den iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi zu einem Besuch in die Hauptstadt Riad eingeladen, twitterte der Mitarbeiter im Präsidialamt, Mohammad Jamshidi. Es sei ein entsprechender Brief des Königs eingegangen. Raisi begrüße die Einladung, hieß es.

Die Regierung in Riad gab zunächst keine Stellungnahme dazu ab. Zuvor hatte der iranische Außenminister Hossein Amirabdollahian ein Treffen mit seinem saudi-arabischen Kollegen angekündigt. Bisher haben beide Länder um den Einfluss in der Region gekämpft.

Iran versteht sich als Schutzmacht der Schiiten, Saudi-Arabien beansprucht diese Rolle für Sunniten. In den Bürgerkriegsländern Syrien und Jemen unterstützen sie gegensätzliche Parteien.

Der Iran und Saudi-Arabien hatten sich im März nach jahrelanger Eiszeit angenähert und die Wiederaufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen vereinbart. Das Abkommen war unter Vermittlung Chinas zustande gekommen. Beide Länder vereinbarten, ihre Botschaften wieder zu eröffnen und die wirtschaftlichen Beziehungen wiederzubeleben. Die Annäherung war international auf weitgehend positive Reaktionen gestoßen.

Es wird erwartet, dass der schiitische Iran und das sunnitische Saudi-Arabien ihre diplomatischen Vertretungen binnen zwei Monaten wiedereröffnen und die vor mehr als 20 Jahren unterzeichneten Abkommen über Sicherheit und wirtschaftliche Zusammenarbeit umsetzen. Saudi-Arabien und der Iran hatten ihre Beziehungen vor sieben Jahren abgebrochen, nachdem Demonstranten im Iran diplomatische Vertretungen Saudi-Arabiens angegriffen hatten. Auslöser der Angriffe war die Hinrichtung des bekannten schiitischen Geistlichen Nimr al-Nimr in Saudi-Arabien.

ribbon Zusammenfassung
  • Die bisherigen Erzrivalen Saudi-Arabien und Iran wollen ihre Streitigkeiten beilegen.
  • Die Regierung in Riad gab zunächst keine Stellungnahme dazu ab.