"Vertrauen verloren": Verbaler Schlagabtausch um Rosenkranz
Der Eklat begann mit einer Aussage des ÖVP-Abgeordneten Wolfgang Gerstl, wonach die Auslieferungsbegehren der FPÖ-Politiker aufgrund des Verdachts der Wiederbetätigung "auf komische Art und Weise im Büro des Nationalratspräsidenten liegen geblieben" seien. Rosenkranz wies den Vorwurf vehement zurück.
Er kündigte medienrechtliche Verfahren an, die seine Sicht der Dinge belegen würden. Gerstl solle sich danach bei ihm entschuldigen, forderte Rosenkranz.
ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker war empört. Er sei "fassungslos", dass hier mit einem Gerichtsverfahren gedroht werde. Rosenkranz habe "unser Vertrauen nicht nur über die Maßen in Anspruch genommen, sondern auch verloren." Stocker sprach offen Zweifel am Amtsverständnis des Nationalratspräsidenten aus.
Kogler: Gibt "schlauere Wege"
Dieser fühlte sich missverstanden. Er habe kein Verfahren gegen Gerstl angekündigt, sondern sich lediglich auf medienrechtliche Fragen bezogen. Die Stimmung im Raum beruhigte das nicht, letztlich spießte es sich auch an der Forderung nach einer Entschuldigung von Gerstl.
Auch Grünen-Chef Werner Kogler meldet sich in der hitzigen Debatte zu Wort. Er versuche zwar zu respektieren, wenn sich jemand attackiert fühlt. Es gebe allerdings "schlauere Wege" als "vom Vorsitz her die Abgeordneten einzuladen, sich zu entschuldigen."
Man solle nicht überstrapazieren, dass man als Nationalratspräsident nicht abgewählt werden kann, so Kogler Richtung Rosenkranz.
Video - Umstrittener Besuch: Orbán bei Rosenkranz
Zusammenfassung
- Im Nationalrat am Mittwoch kam es zum verbalen Schlagaustausch mit Nationalratspräsident Walter Rosenkranz.
- ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker zweifelte an dessen Amtsverständnis.