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Prigoschin-Absturz: Offenbar Handy gefunden, Leichen abtransportiert

Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin soll am Mittwoch bei einem Flugzeug-Absturz ums Leben gekommen sein. Was bis jetzt bekannt ist.

Die Meldung ging am Mittwochabend um die Welt: Ein Flugzeug, in dem sich der Führer der Wagner-Söldnertruppe, Jewgeni Prigoschin, befand, ist abgestürzt. 

Der Privatjet war im Anflug auf Moskau als er nach einer Explosion abstürzte. Indizien sprechen dafür, dass er abgeschossen wurde oder eine Bombe an Bord explodierte. Laut britischem Geheimdienst soll der russische Geheimdienst FSB dahinter stecken.

Ist Prigoschin tot?

Die erste Meldung wurde von der russischen Nachrichten-Agentur "TASS" veröffentlicht. Es gab Berichte über ein zweites Flugzeug, in dem sich Prigoschin befunden haben könnte, mittlerweile wird davon ausgegangen, dass es mit dem ersten Privatflieger in den Tod stürzte. 

Allerdings gibt es noch immer keine hundertprozentige Gewissheit über den Tod. 

Karte Absturz Flugzeug PrigoschinPULS 24

An Board des Fliegers waren neun weitere Menschen, darunter auch Dmitri Utkin, er war Prigoschins rechte Hand und der militärische Mastermind der Wagner-Söldner.

Die Leichen der Insassen wurden inzwischen abtransportiert, darunter soll sich auch jene von Prigoschin befinden. Auch das Handy des Söldnerchefs soll unbestätigten Berichten zufolge an der Absturzstelle gefunden worden.

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Der Kreml hat den Absturz noch nicht kommentiert. Der russische Machthaber Wladimir Putin soll am Donnerstag im Rahmen des BRICS-Gipfels in Südafrika eine virtuelle Rede halten. 

Todesmeldung überraschte nicht

Auch die Wagner-Truppen haben den Tod in ihren Telegram-Kanälen bestätigt. In den sozialen Medien gibt es Berichte über Trauer der Wagner-Truppen und auch Fluchtversuche in Belarus. 

Der Wagner-nahe Telegram-Kanal "Grey Zone" schrieb, dass Prigoschin infolge von Handlungen russischer Verräter gestorben sei. Es war auch die Rede von "katastrophalen Folgen", so Journalist Roman Saponkov, der den Wagner-Truppen nahe stehen soll. Die Befehlsgeber hätten die Stimmung und Moral innerhalb der Armee nicht verstanden. 

Prigoschin war zwei Monate zuvor mit seinen Söldner-Truppen gen Moskau marschiert, weil er mit der Kriegsführung des Kremls und der Behandlung seiner Soldaten unzufrieden war. Putin schickte Prigoschin daraufhin ins Exil nach Weißrussland. Allerdings rechneten Beobachter nicht damit, dass der Wagner-Führer so unbescholten davonkommen würde. Die Nachricht über den Flugzeug-Absturz hat viele Beobachter nicht überrascht, man sah Prigoschin bereits als "dead man walking". 

ribbon Zusammenfassung
  • Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin soll am Mittwoch bei einem Flugzeug-Absturz ums Leben gekommen sein.
  • Der britische Geheimdienst denkt, dass das Flugzeug vom FSB abgeschossen wurde.
  • Die Wagner-Truppen trauern um den Chef.
  • Vom Kreml gab es noch kein Statement, Putin wird am Donnerstag am BRICS-Gipfel in Südafrika sprechen.