Polen: Unterlegener Kandidat Trzaskowski gründet Bewegung
Der Warschauer Bürgermeister Rafal Trzaskowski will den politischen Rückenwind aus der Präsidentenwahl nutzen, um eine neue Bürgerbewegung zu gründen. Trzaskowski hatte vergangenen Sonntag die Stichwahl um das Amt des Staatspräsidenten nur sehr knapp gegen den Amtsinhaber Andrzej Duda verloren, der von der rechtsnationalen PiS-Regierung unterstützt wurde.
"Wir werden eine Bewegung aufbauen, die uns ermöglichen wird, diese gewaltige Energie zu nutzen, die wir in den vergangenen Monaten schaffen konnten", sagte Trzaskowski am Freitag bei einer Kundgebung in Gdynia (Gdingen).
"Zehn Millionen Menschen haben für ein offenes, tolerantes, europäisches Polen gestimmt", sagte er. Doch nun kämen harte Zeiten. "Deshalb müssen wir zusammenstehen, um die Bürgerbewegung, Kommunalregierungen, freie Medien und Nichtregierungsorganisationen zu verteidigen." Die neue Bewegung werde sich vordringlich um Themen wie Klimawandel, Beschäftigung, Gesundheit und Chancengleichheit in der Bildung kümmern.
In der bürgerlichen Oppositionspartei Bürgerplattform will Trzaskowski bleiben. Er wolle die Bürgerplattform neuen, vor allem jungen Menschen öffnen, sagte er. Bei seiner geplanten Bürgerbewegung sprach er von einer "Neuen Solidarität". Er bezog sich damit auf die antikommunistische Gewerkschaftsbewegung Solidarität (Solidarnosc), die in den 1980er Jahren die kommunistische Herrschaft in Polen erschüttert hatte.
Zusammenfassung
- Der Warschauer Bürgermeister Rafal Trzaskowski will den politischen Rückenwind aus der Präsidentenwahl nutzen, um eine neue Bürgerbewegung zu gründen.
- "Wir werden eine Bewegung aufbauen, die uns ermöglichen wird, diese gewaltige Energie zu nutzen, die wir in den vergangenen Monaten schaffen konnten", sagte Trzaskowski am Freitag bei einer Kundgebung in Gdynia.
- In der bürgerlichen Oppositionspartei Bürgerplattform will Trzaskowski bleiben.